Beschreibung
Das zeitgenössische Dokumentarische Theater richtet sich gezielt auf Wirklichkeiten, die mit vielfältigen performativen Formen erzählt und reflektiert werden. Performer, Alltagsexperten, selten Schauspieler, arbeiten mit Texten, die auf tatsächlichen, wahren und manchmal historischen Begebenheiten basieren. Oder sie machen ihre Biografie zum Gegenstand der Auseinandersetzung. Die Darsteller ähneln Zeugen, die vor Gericht über Geschehenes berichten. Damit bildet sich eine besondere Beziehung zum Publikum heraus: Die erzählte Wirklichkeit wird zu einer Frage des Vertrauens. Dokument, Fälschung, Wirklichkeit basiert auf den Ergebnissen der Basler Dokumentartage, die 2013 unter dem Titel Its the Real Thing an der Kaserne Basel stattfanden. Künstler und Wissenschaftler haben hier in Form von Vorträgen, Lecture-Performances und Arbeitspräsentationen über Fragen des Glaubwürdigen, des Echten und der Wirklichkeit diskutiert: Was meinen wir, wenn wir von der Wirklichkeit sprechen? Ist der Zeuge glaubwürdig? Und wo verlaufen die Grenzen zwischen Wahrheit, Fake und Täuschung? Mit Beiträgen u. a. von Dirk Baecker, Barbara Gronau, Gregor Gysi, Cuqui Jerez, Hans-Werner Kroesinger, Rabih Mroué, Rachid Ouramdane, Milo Rau, She She Pop, Fritz Simon, Stefanie Wenner. Dieses Buch empfehlen
Autorenportrait
Boris Nikitin ist Regisseur und Theaterwissenschaftler. Seit 2008 entwickelt er seine Projekte in der freien Szene und an Stadttheatern und tourt damit erfolgreich national und international. 2013 war er Künstlerischer Leiter der Basler Dokumentartage Its the Real Thing an der Kaserne Basel. Carena Schlewitt, Dramaturgin, war Mitarbeiterin an der Akademie der Künste in Ost-Berlin, am Podewil Berlin, stellvertretendeKünstlerische Leiterin am FFT Düsseldorf und Kuratorin am Hebbel am Ufer Berlin. Seit 2008 ist sie die Künstlerische Leiterin der Kaserne Basel und seit 2012 des Theaterfestivals Basel. Tobias Brenk, Dramaturg, war Assistent der künstlerischen Leitung des Theaterfestivals Impulse unter der Leitung von Matthias von Hartz und Tom Stromberg. Seit 2008 arbeitet er als Dramaturg an der Kaserne Basel und beim Theaterfestival Basel.