Beschreibung
Der Lustgarten Hellbrunn, angelegt bis 1615 durch den Salzburger Fürstbischof Markus Sittikus (1574-1619), ist mit seinen großartigen Wasserspielen als herausragendes frühneuzeitliches Raumkonzept bis heute zu erleben: Es umfängt seine Gäste mit multisensorischen Eindrücken, während das aufgestellte 'steinerne Personal' mythologische Erzählungen vermittelt. Die Besucher bewegen sich durch die geformte Natur und interagieren mit den inszenierten Artefakten. Christopher Kreutchen rekonstruiert den ebenso performativen wie intellektuellen Parcours im Detail. Berücksichtigt werden Konzepte von Raum- und Körperwahrnehmung ebenso wie die Dramaturgie des Raumkunstwerkes. In der Analyse des kulturhistorischen Zeugnisses zeigt sich, dass in Hellbrunn frühneuzeitliche Gartendiskurse und vormoderne Konzepte der Kurzweil miteinander verschränkt sind.
Autorenportrait
Christopher Kreutchen ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunst und Materielle Kultur der TU Dortmund. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gartenkunst und frühneuzeitliche Hofkultur sowie Konzepte und Choreografien kultureller Teilhabe.