Beschreibung
Sylvia Plath und Ted Hughes verliebten sich 1956 und heirateten schon nach wenigen Monaten. Dass sie beide dichteten, war wesentlich für die Anziehung zwischen ihnen. Beide waren ehrgeizig, getrieben zu ihrer Kunst - und von Herzen gewillt, sich gegenseitig zu fördern und zu fordern. Sechs Jahre lang. Bis Hughes mit einer anderen Frau ein Kind zeugte, und Plath, zermürbt von dem Balanceakt zwischen Muttersein und Schreiben, in Depressionen versank und sich schließlich im Februar 1963 das Leben nahm. Diane Middlebrook führt die Geschichte des Künstlerpaares weit über Sylvia Plaths Tod hinaus fort. Die letzten Kapitel widmet sie Ted Hughes, den die Bedeutung dieser großen Liebe und seiner Rolle als Sylvias Ehemann bis zu seinem Tod 1998 nicht losließ. Der Autorin gelingt das Kunststück, die Beziehung der beiden nirgendwo auf Fragen von Schuld und voyeuristische Details zu reduzieren. Klug und voll Umsicht arbeitet sie die Faszination wie die Nöte heraus, die ein Paar erlebt, wenn es sich im Geist so nahe ist und gleichzeitig Kunst, Alltag und Familienleben zu bewältigen hat.
Autorenportrait
Diane Middlebrook (1939-2007), Professorin für Feminist Studies an der Stanford University und Lyrikerin, war eine international bekannte Biografin. Ihre Bücher über Anne Sexton, deutsch 1993, über den Jazzmusiker Billy Tipton, der eigentlich eine Frau war, und über die Ehe von Sylvia Plath und Ted Hughes errangen international Erfolg. Ihr letztes Werk, die unvollendete Ovid-Biografie, erschien 2012 auf Deutsch. Die Übersetzerin Barbara von Bechtolsheim hat in Stanford bei Diane Middlebrook studiert. Sie lebt als selbständige Literatur- und Kulturwissenschaftlerin in Berlin.