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Verbannung

Erinnerungen in Trümmern

Conta, Manfred von / Seligmann-Silva, Márcio
Erscheinungsjahr: 2013
CHF 19,90
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783942271813
Sprache: Deutsch
Umfang: 168
Format (T/L/B): 19.0 x 11.0 cm
Auflage: 1., Aufl.

Beschreibung

Luis S. Krausz erzählt in seinem Roman "Verbannung" von der Vielschichtigkeit seiner jüdisch-österreichischen Herkunft sowie von den komplizierten Beziehungen seiner Familie sowohl zur brasilianischen Gesellschaft als auch zur deutschsprachigen Welt bzw. zu dieser als geistiger Heimat. "Verbannung" bezieht sich einerseits auf die Auswanderung der Wiener Juden und andererseits auf das permanente Gefühl der Entfremdung, das zu einer Idealisierung der verlorenen Heimat und zugleich in Einsamkeit und Isolation führt. In den Erinnerungen an eine verschollene Kultur entsteht eine erträumte Ersatz-Heimat. Die Suche nach einer Identität in der Fremde setzt sich auch in der zweiten und dritten Generation einer Einwandererfamilie fort. Die jüdisch-brasilianische Gesellschaft, die vom osteuropäischen Judentum und vom Zionismus stark geprägt ist, wirkt oft unverständlich und unwirtlich. Unter den Nachbarn sind zudem viele ehemalige Nazis, die kurz nach Kriegsende nach Südamerika geflüchtet sind. In unmittelbarer Nähe des Familienhauses werden in den 1970er und 1980er Jahren Kriegsverbrecher wie Franz Wagner und Josef Mengele ausfindig gemacht. Doch Krausz erzählt weder melodramatisch noch melancholisch. Vielmehr spielt die Ironie eine entscheidende Rolle in den Beschreibungen der Ambivalenzen und Spannungen, die den Roman prägen, sagt der Literaturkritiker Heitor Ferraz de Mello über das Buch. Verbannung ist ein außerordentlich gut geschriebener Roman, der einen faszinierenden Einblick in einen Teil bisher unbekannten jüdischen Lebens in Lateinamerika eröffnet, urteilt Steve Sadow.

Autorenportrait

Luis S. Krausz, geboren 1961 als Kind exilierter Wiener Juden in São Paulo, studierte klassische Philologie und Hebräisch an der Columbia University, der University of Pennsylvania und der Universität Zürich. Er promovierte in jüdischer Literatur an der Universidade de São Paulo, arbeitete als freier Journalist, Übersetzer und Redakteur und ist heute Professor für hebräische und jüdische Literatur an der Universidade de São Paulo. Unlängst erschien in Brasilien seine Übersetzung von Elfriede Jelineks "Die Klavierspielerin". Zahlreiche Veröffentlichungen über deutsch-jüdische und österreichisch-jüdische Literatur.

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