Beschreibung
Eine Stadt auf Fotopapier. Die Sammlung Püscher in Alfeld (Leine) Die Stadt Alfeld an der Leine in Niedersachsen besitzt etwas, das sie vor anderen deutschen Städten auszeichnet: eine nahezu lückenlose Dokumentation ihres Alltags. Der Nachlass zweier Fotografen - Vater und Sohn, Richard und Eberhard Püscher - umfasst die Zeit von 1947 bis in die 1990er Jahre. Das gesamte Leben einer Stadt und ihres Umlandes mit ihren Ritualen, Feiern und Ereignissen wird dokumentiert - visuelle Chronik und Gedächtnis, weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus. Es scheint, als könne man die Zeit zwischen den Nachkriegs-, Wirtschaftswunder- und Wiedervereinigungsjahren lückenlos rekonstruieren, wenn man nur alle Bilder der beiden Fotografen nebeneinander legen würde. Sie erzählen beispielhaft die Geschichte jener fünf Jahrzehnte im Westen Deutschlands, für die sich heute der Begriff der "alten Bundesrepublik" durchgesetzt hat. "Eine Stadt auf Fotopapier" ist eine kommentierte Bestandsaufnahme, die erstmals Einblick in die Sammlung Püscher gewährt und dabei auch versucht, eine Antwort auf die Frage zu geben, wie wir wurden, wer wir heute sind.
Autorenportrait
Annett Gröschner ist Schriftstellerin und war von 2005 bis 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin undvon 2009 bis 2012 Dozentin für besondere Aufgaben am Institut für literarisches Schreiben undLiteraturwissenschaft der Universität Hildesheim. Sie arbeitet seit Jahren an der Schnittstelle zwischenLiteratur und Fotografie. Seit 1992 bildet sie mit dem Fotografen Arwed Messmer eine literarischfotografischeKünstlergemeinschaft, die 2011 in der national und international viel beachtetenAusstellung "Aus anderer Sicht. Die Frühe Berliner Mauer" ihren vorläufigen Höhepunkt hatte.Gemeinsame Veröffentlichungen (Auswahl): Kontakt 903. Erinnerung an eine strahlende Zukunft, Berlin2003; Verlorene Wege, Nürnberg 2009; Anonyme Mitte Berlin, Nürnberg 2009.Für den gemeinsamen Begleitband Aus anderer Sicht. Die frühe Berliner Mauer (2011) gewannen sieden Deutschen Fotobuchpreis in Gold 2012 und den International DAM Architectural Book Award inGold 2011. Für das 2012 erschienene Buch Berlin, Fruchtstraße am 27. März 1952 erhielt sie denDeutschen Fotobuchpreis in Silber 2013 in der Kategorie Fotogeschichte und den International DAMArchitectural Book Award in Gold 2012. Außerdem wurde der Titel von Gerry Badger als eines derbesten Fotobücher der Welt des Jahres 2012 ausgewählt. Simon Schwinge studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheimmit dem Abschluss Diplom. Der Fokus seiner Tätigkeit liegt auf der Fotografie und ihrer Vermittlung,ihrer Inhalte und Rolle bei der Konstruktion von Erinnerung und Identität sowie, damit einhergehend,das fotografische Archiv in all seinen Ausprägungen.Er ist Vorsitzender der Püscher Gesellschaft e.V. in Alfeld, seit 2009 als Lehrbeauftragter (u.a. an derUniversität Hildesheim) tätig und Mitglied im Netzwerk des Verlags Fruehwerk.2010 koordinierte er "Academy meets photokina" in Köln. 2012 war er maßgeblich an der Planung,Organisation und Durchführung der Tagung "Der Gang der Dinge. Welche Zukunft haben fotografischeArchive und Nachlässe?" der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) beteiligt.Simon Schwinge ist ordnungsgemäß berufenes Mitglied der DGPh und seit 2011 im Vorstand derSektion Kunst, Markt und Recht vertreten.