Beschreibung
Der Sonnengott Mithras stand seit der frühen Kaiserzeit im Mittelpunkt eines Kults, der Menschen Hilfe im Alltag und Erlösung nach dem Tod versprach. Die Mithras-Religion war im Römischen Reich vor allem unter den Soldaten weit verbreitet; Zeugnisse dafür finden sich im gesamten Mittelmeerraum bis weit nach Gallien und Germanien hinein. Der Mithras-Kult stand lange Zeit in unmittelbarer Konkurrenz zum Christentum und wurde erst seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. allmählich vom christlichen Glauben verdrängt.
Im Mittelpunkt des Kultes stand die rituelle Tötung eines Stiers durch Mithras, die wir von zahlreichen Reliefs aus den Mithras-Heiligtümern im gesamten Imperium kennen; Manfred Clauss schildert in diesem Buch die Herkunft des Kultes und geht der Frage nach, was das »blutrünstige« Ritual so attraktiv für seine Anhänger machte, was die Verehrer von Mithras erwarteten, welchen sozialen Schichten sie angehörten und wie sich die Anhängerschaft im Alltag Roms und der Provinzen zeigte.
Autorenportrait
Manfred Clauss ist einer der besten Kenner des Mithras-Kultes im römischen Reich. Nach Studium der Kath. Theologie, Geschichte und Philosophie, der (ersten) Promotion in Alter Geschichte (RUB, 1973) und der (zweiten) Promotion in Kath. Theologie/Kirchengeschichte (Bonn, 1976) folgten Assistentenzeit an der FU Berlin, dort auch die Habilitation (1979), dann Professuren in Siegen, Eichstätt, Berlin und Frankfurt/Main. Heute im Ruhestand mit zwei zusätzlichen Ehrendoktorwürden der Universitäten Potsdam und der Université de Lorraine (Nancy). Seine ganzen Aufmerksamkeit gilt heute der von ihm entwickelten »Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby«, in der das Publikum in mehr als 800000 Datensätzen zu mehr als 500000 Inschriften suchen, lesen und forschen können.