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Unterhaltsames und Kurioses aus der Geschichte des Würzburger Juliusspitals - Im Schatten des Fürstenbaus

Band I: Von der Echterzeit bis ins 18. Jahrhundert

Erscheinungsjahr: 2012
CHF 19,90
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783940072115
Sprache: Deutsch
Umfang: 120
Format (T/L/B): 21.0 x 24.0 cm
Auflage: 1., Aufl.
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das Würzburger Juliusspital ist 436 Jahre oder 15 Generationen alt: Unzählige Lebenswege haben über die Jahrhunderte hinweg ins Spital oder am Spital vorbei geführt. Pilger, Pfründner, Patienten und Dienstpersonal, dazu Ärzte, Geistliche, Studenten und Reisende haben hier gelebt oder nur kurz verweilt. Spannende Spuren zu ihren vielfältigen, oft völlig vergessenen Schicksalen fanden sich in Archiven, Zeitungen, Memoiren und Reiseberichten, aber auch auf Speichern, Flohmärkten und in Privatsammlungen. Das Buch enstand auf der Grundlage einer Zeitungsserie, die im Würzburger 'Volksblatt' erschien. Kenntnisreich, unterhaltsam und mit dem nötigen augenzwinkernden Verständnis für menschliche Unzulänglichkeiten werden Skandale und Skandälchen der Vergangenheit geschildert und so auf vergnügliche Weise wieder lebendig. Aus ungewohnter Perspektive entstand dabei eine ganz "andere" Spitalchronik - und mit ihr ein faszinierender Beitrag zur mitteleuropäischen Kulturgeschichte. Der vorliegende erste Band umfasst die Zeit von der Gründung mit Gegenreformation und Hexenverbrennungen über die shcwedische Besatzung im Dreißigjährigen Krieg bis hin zum Glanz der Fürstbischöfe im Zeitalter des Barock.

Autorenportrait

Der Autor hat die Stiftung aus verschiedener Perspektive kennen und lieben gelernt: hautnah von innen als Assistenzarzt wie auch aus der Distanz des Historikers durch intensive Archivstudien und Zeitzeugeninterviews. 2001 erschien seine ausführliche 'Medizingeschichte des Juliusspitals', das ja bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Sitz der Universitätskliniken war.

Inhalt

Vorwort 4 1 „Das Patengeschenk“ des Fürstbischofs: Sagenhaftes über Julius Echter und seine Spitalsgründung 8 2 „So vor Alter der Judengartten geheissen“: Der alte jüdische Friedhof als Baugrund des Spitals 10 3 Geistlicher und hitzköpfiger Poet: Martin Lochander und die älteste Beschreibung des Spitals 12 4 Heimliches Vorbild?: Landgraf Philipp von Hessen und die Hohen Hospitäler 14 5 Der siebenköpfige Ketzer Martin Luther: Ein Pamphlet des Spitalmeisters Abraham Nagel 16 6 Ein „Heiliger der Gegenreformation“? – Spitalpfarrer Johannes Maler/Molitor 21 7 Keine Lust, den Kranken „nachzukriechen“: Spitalärzte und Barbierchirurgen 24 8 Heilkräftige Reliquie: Jutta von Heiligenthal half bei Fieberkrankheit 26 9 „Das Herz des Juliusspitales“: Gottesdienstbesuch vom Krankenbett möglich 28 10 Weinhändler und „Kalendermacher“: Lukrative Nebeneinkünfte des ersten Spitalarztes 30 11 Ein Leben für das Himmelreich: Pfründner und Pfründnerinnen im Juliusspital 32 12 Ein „Pallast für die Armen“ und – eine repräsentative Stadtresidenz der Fürstbischöfe! 34 13 Modell in stark verkleinertem Umfang“ –Die Echterschen „Julius-Spitäler“ auf dem Lande 36 14 „Im Eisenkäfig eingesperrt ...“. Aus der Frühzeit der juliusspitälschen Irrenabteilung 38 15 Wundermittel oder teurer Flop? Syphilistherapie mit exotischem Guajakholz 40 16 „Mit diesen Pfaffen will ich nichts zu schaffen haben“: Schwedenkönig Adolf im Juliusspital 42 17 Spitalarzt und Akademiegründer: Das kurze Gastspiel von Dr. Johann Lorenz Bausch 44 18 Patrizierin als Krankenwärterin? – 1631 strandet die Nürnbergerin Susanna Derrer im Spital 46 19 Aus Peter Hagendorfs Tagebüchern: Söldner im Dreißigjährigen Krieg 48 20 Besserungsanstalt für junge Hexen: Das Juliusspital und die Hexenverfolgungen 50 21 Spanische Pilgrim und Muschelbrüder: Fromme und weniger fromme Wallfahrer 52 22 „Wurden drei Juden getauft willülicht“: Juden, Judenpolitik und Judentaufen im Juliusspital 54 23 Zuckerbäcker aus dem Morgenland: Würzburgs erster Cafebesitzer wurde im Spital getauft 56 24 „Falsche Fossilien“ an Fronleichnam: Professor Beringer und die „Lügensteinaffäre“ 58 25 Apotheker Sutors „himmlischer Theriak“: Ein kostbares Wundermittel sorgt für Unruhe 60 26 Der Traum von der Gobelin-Manufaktur. Spital-Waise Andreas Pirot und der „gewebte Luxus“ 62 27 Adliges Frauenschicksal der Barockzeit – 1726 stirbt Dorothea Elisabeth von Castell im Spital 64 29 „Das ganze Leben ist dankbare Musik“: Der Barockkomponist Johann Valentin Rathgeber OSB 66 30 Der „Spatzenkrieg“ von 1746/47: Wie das Spital wegen 24 Spatzen jede Menge Ärger bekam 68 31 Fieberphantasien und phantastischer Stuck! Kunst und Krankheit Antonio Bossis 70 32 Wider den „sträflichen Müßiggang“: Das juliusspitälsche Zucht- und Arbeitshaus 72 33 Im Zuchthaus zum Krüppel geschlagen – und anschließend im Spital verpflegt? 74 34 Eine Heimstatt für die „Fallsüchtigen“: Aus der Geschichte des spitälischen Epileptikerhauses 76 35 Der „Königs von Ostindien“ im Juliusspital: Die abenteuerliche Geschichte des Joh. Georg Wüst 78 36 Auch als Narkotiseure hochgeschätzt: Die Geistlichkeit: Spitalpfarrer und Spitalkapläne 80 37 Prächtiger als ein Opernhaus: Der Umbau des Südflügels unter Fürstbischof von Erthal 82 38 Zum Universitätsjubiläum herausgeputzt: Festlichkeiten „zur Jubelfeyer 1782“ 84 39 „Feuerkatechismus“, Fibel und Gedichte –Jugendschriftsteller Joh. Peter Hofmann 86 40 „Zur Aufnahme der kranken Handwerker“: Würzburgs erste Krankenkasse 88 41 Die Waisenkinder „soll man nicht zärteln“: Juliusspitälsches Waisenhaus und Trivialschule 90 42 Von Chorknaben und Lausbuben: Das juliusspitälsche „Studentenmusäum“ 92 43 Nächtliches Blütenwunder im Barock: Exotische Kostbarkeit aus dem Reiche der Botanik 94 44 „Das steinerne Herz“ des Anatomen: Verblüffend detailgetreue Herzdarstellung auf einer Statue 96 Farbabbildungen 45 „Wo es raucht, knallt und stinkt: Professor Pickels Experimente in der Spitalapotheke 102 46 „Steinwein“ statt „Steinpein“: Weine aus den Spitalgütern: Oenologie und Urologie 104 47 Klinischer Unterricht am Krankenbett: Von den Wurzeln des modernen ‚bedside teaching‘ 106 48 „Alles im Blick und unter Kontrolle“: Spitalpfarrer Deppisch war Tag und Nacht erreichbar 108 49 „Die Doktoren und das liebe Vieh“: Viehseuchen, Fischsterben und Mäuseplagen 110 50 „Wohnstatt der Parzen und der Proserpina“: Poetisches und eher Prosaisches aus der Anatomie 112 Auswahlbibliographie 114 Quellen- und Literaturhinweise (Auswahl) 115 Personenregister 116 Ortsregister 118

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