Beschreibung
Auf der Basis einer Rekonstruktion der seit dem Ende der 1970er Jahre mehr oder weniger verstummten Rechtstheorie in der Tradition von Marx entwickelt Subjektivierung und Kohäsion einen kritischen Gegenentwurf zu den heute vorherrschenden Gesellschafts-Rechts-Theorien. Zu diesem Zweck werden die Arbeiten von Franz Neumann, Otto Kirchheimer, Eugen Paschukanis, Oskar Negt, Isaac D. Balbus, der sog. >Staatsableitungs-Schule<, Antonio Gramsci, Nicos Poulantzas und Michel Foucault in ihren Stärken und Schwächen analysiert und anschließend füreinander übersetzt. Die so gewonnenen Ergebnisse werden dann mit den avanciertesten Rechtstheorien (Niklas Luhmann/Gunther Teubner und Jürgen Habermas) konfrontiert und zu einer neuen Konstruktion zusammengefügt. Dabei werden sowohl Überlegungen der kritischen Theorie als auch poststrukturalistische Erkenntnisse aufgenommen: in eine materialistische Rechtstheorie auf der Höhe der Zeit, die Defizite der vorhandenen Theorien vermeiden kann - vor allem die Ausblendung des Geschlechterverhältnisses sowie funktionalistische, ökonomistische oder politizistische Reduktionen des Rechts. Schließlich wird die Herausbildung europäischer Grundrechte in sozialwissenschaftlicher Perspektive analysiert, womit gleichzeitig ein Beitrag zur Debatte um die Transnationalisierung des Rechts geleistet wird.
Autorenportrait
Sonja Buckel, Prof.Dr., geb. 1969, studierte sowohl Politik- als auch Rechtswissenschaft, promovierte mit der vorliegenden Arbeit in Frankfurt am Main und arbeitete dort als wissenschaftliche Mitarbeiterin am gesellschaftswissenschaftlichen Fachbereich. Seit September 2013 Professorin für Politische Theorie am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel.