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Bollwerk

Vermutungen, Prosa 7, Reihe Prosa 7

Erscheinungsjahr: 2006
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783937445199
Sprache: Deutsch
Umfang: 140
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Beschreibung

"Wenn man doch endlich ohne Überzeugung wäre", eröffnet eines der neuen Prosastücke von Johannes Jansen. Anknüpfend an seine Beobachtungen und Befragungen von Ich und Welt im vorangegangenen Band "Halbschlaf", führen die Vermutungen des "Bollwerks" die Selbst-Befreiung hinein in eine "Wirklichkeit des Möglichen" konsequent fort. Spielerisch üben sie sich in einer Haltung des Zweifels, die scheinbare Gegensätze auflöst und eine Rücksicht ermöglicht auf die Maßlosigkeit von Existenz, die in jedem Augenblick gegenwärtig ist: Wie viel ist doch allein dazu nötig, aufrecht eine Straße hinunter zu gehen. "Also runter und raus an die Kaltluft der Illusionen. Keiner soll sagen, dass alles nur Lüge sei." Pressestimmen "Der Berliner Autor Johannes Jansen, ein Philosoph unter den deutschen Autoren, bietet allen Text-Übersättigten eine Diät, eine Wort-Entziehungskur. In der Tradition von Valerys Monsieur Teste und Peter Handkes Versuch über die Müdigkeit nimmt er uns mit, verstrickt uns in seine asketischen Gedankenexperimente, führt uns auf noch nie betretenes aphoristisches Gelände, auf dem er hellwach zu schlafwandeln, zu schlafschreiben versucht - süchtig nach dem noch nicht Gedachten." Die Zeit "Johannes Jansen ist von der schrillen Expressivität seiner an Trakl und Borchert geschulten frühen Texte und der diesen darin nicht nachstehenden Bilder weitergezogen zu einer sich selbst versichernden Prosa, die immer noch poetische Ansprüche erfüllt, ohne die Formgesetze der Gattung mehr erfüllen zu müssen. Der Denkweg hierhin war auch der Emanzipationsweg eines Schriftstellers, der zu den bemerkenswerten Stimmen seiner Generation gehört." FAZ "Jansen verwandelt das Leben in einen künstlerischen Akt. Das ist seine Kunst." Süddeutsche Zeitung Leseprobe In meinem Stück spielt ein einziger Zuschauer die Hauptrolle. Im Chaos der Zusammenhänge, die man ihm vorführt, weiß er nicht mehr, was Wahrheit soll. Man bastelt an der Welt, sagt er sich schließlich und geht zur Garderobe. Es ist schon spät und er muss noch sein Essen kriegen. Wenn er erdacht ist, warum soll nicht auch der Rest erdacht sein? Deshalb benimmt er sich, als ob er alles wüsste, und geht in ein seriöses Weinlokal ... So brüte ich den Text aus, der eigentlich längst im Vergangnen liegt, also Geschichte ist. Man steht das durch wie einen guten Tag, im Abseits, denn viele sinds nicht mehr, die das noch brauchen. Bald ist die lange Feier angesagt. Und morgens der Aufstand und dann die Taten. Mein Tun wird Hobby sein.

Autorenportrait

Johannes Jansen, geboren 1966 in Ost-Berlin, aufgewachsen in Freiberg, Leipzig und Pankow, Schulbesuch, Lehre als Graveur, Armeedienst, Studium der Gebrauchsgrafik, freier Autor, Arbeit in der Altenpflege, zuletzt heilpädagogische Tätigkeit, lebt in Berlin. Veröffentlichungen seit 1982. Zuletzt erschienen 'Verfeinerung der Einzelheiten', Suhrkamp 2001, und 'Dickicht Anpassung', Ritter 2002, 'Halbschlaf', Suhrkamp 2004 und 'Liebling mach Lack! Die Aufzeichnungen des Soldaten Jot Jot', kookbooks 2004. Johannes Jansen erhielt den Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1996 und die Ehrengabe der Deutschen Schiller-Stiftung 1997.

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