Beschreibung
Als Antwort auf die negativen Folgen der Industrialisierung entstehen im ausgehenden 19. Jahrhundert in der Provinz Brandenburg zahlreiche Heil- und Pflegeeinrichtungen. Sie sollen, unter der Leitung des Provinzialverbandes, soziale und medizinische Probleme abfedern. Im Mittelpunkt der Studie steht die Entwicklung der provinzialen Selbstverwaltung in Brandenburg, ihre Handlungsmöglichkeiten, Spielräume und politischen Einflusschancen bei der Umsetzung solcher fürsorgerischen Konzepte. Auf breiter Quellengrundlage wird die Anstaltsfürsorge exemplarisch am Beispiel Brandenburgs behandelt. Der Blick auf das Zeitalter der Klassischen Moderne (1880-1930) stellt das psychiatrische Versorgungssystem des Provinzialverbandes ins Verhältnis zu den wohlfahrtsstaatlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingen sowie zu den wissenschaftlichen Voraussetzungen.
Autorenportrait
Kristina Hübener geb. 1956, Historikerin, Wiss. Assistentin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte I an der Universität Potsdam. Leitung des Projektes "Das Fürsorgewesen der Brandenburgischen Provinzialverwaltung im Kaiserreich - das Beispiel der Anstaltsfürsorge" (gefördert vom Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg). Veröffentlichungen u.a. zur Kommunal- und Sozialgeschichte der brandenburgischen Provinzialverwaltung im 19. und 20. Jahrhundert.