Beschreibung
'Die beiden hier versammelten Texte haben nur den einen Ehrgeiz: auf der Basis einer in Gang befindlichen Arbeit und von einem praktischen Anliegen her eine Neubewertung jenes Theaters anzubieten. Viel ist da zu tun. Aber ein Schritt vorwärts ist vielleicht gemacht, wenn man anfängt, die Differenz zu ermessen - keiner anderen vergleichbar, scheint mir - die Hölderlin sozusagen anachronistisch zu setzen vermochte, in Bezug auf die spekulative Bemächtigung der griechischen Tragödie, das heißt faktisch des Ursprungs unseres Theaters. Wenn man weiß, welche etwa ästhetischen, politischen, philosophischen Auswirkungen die von mir als spekulativ bezeichnete Interpretation der Tragödie produzieren konnte, wie sie sich von Hegel und Schelling bis zu Heidegger und Nietzsche und Wagner hinweg durchsetzte, so nimmt man den Einsatz wahr, stelle ich mir vor und hoffe es, um den es geht: eine Modernität, die noch und immer neu zu erbringen ist.'
Autorenportrait
Philippe Lacoue-Labarthe war Professor für Philosophie und Ästhetik an der Université Marc Bloch in Straßburg und einer der besten Kenner deutscher Philosophie und Dichtung.