Beschreibung
'Die Poesie hat die Buchmesse längst verlassen und Obdach gefunden im Freiraum Kunst', sagte Georg Jappe bei der Vorstellung seiner optischen und akustischen Arbeit in der Hamburger Kunsthalle. 'Meine Poesie hat drei Teile. Die Außenflügel sind optische und akustische, das Mittelstück aber war und ist die wörtliche Poesie, die Lyrik'. Waren bei den klassischen chinesischen Dichtern und Minnesängern, ja bis zu Goethe Gelegenheitsgedichte oft die persönlichsten, unkonventionellsten, so scheinen heute eher die ungelegenen Momente zu authentischen werden zu können. Die einzelnen Themengruppen sind ummantelt von Materialien, auf denen verschiedene Formen von Manuskript dargestellt sind. So erhalten die Gedichte, die sich ohnehin als vielstimmige 'Sprachgebärden' für Konkretes, Bildhaftes verstehen, darüber hinaus einen visuell-haptischen Reiz zum 'Anfassen'.
Autorenportrait
Über den Künstler: Georg Jappe, Jahrgang 1936, Gründungsmitglied des Internationalen Künstler-Gremiums und Mitglied des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie, lehrte an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.