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Das Galicische

Eine Fallstudie zur Verschriftungsproblematik romanischer Minderheitensprache

Winkelmann, Otto
Erscheinungsjahr: 1994
CHF 39,00
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783926972347
Sprache: Deutsch
Umfang: 332
Format (T/L/B): 21.0 x 15.0 cm

Beschreibung

Das Galicische ist auf der einen Seite ein typischer Fall einer romanischen Minderheitensprache, auf der anderen Seite stellt es ein anschauliches Beispiel für die Probleme dar, die sich bei der Verschriftung einer Sprache ergeben können. Mit dieser soziolinguistisch ausgerichteten Studie werden zwei Ziele verfolgt: Einerseits soll das bisher von der Forschung recht vernachlässigte Galicisch möglichst umfassend - von seinen Anfängen bis zur aktuellen Situation - beschrieben werden; andererseits soll die Problematik seiner Normierung in einen größeren Zusammenhang gestellt werden. Ausgehend von der Überlegung, dass es für das Überleben einer Sprache in unserer modernen Gesellschaft von großer Bedeutung ist, ob und inwieweit diese Sprache in schriftlichen Kommunikationsbereichen verankert ist, werden die soziolinguistischen Rahmenbedingungen ausgewählter romanischer Minderheitensprachen und angestrebte sprachplanerische Maßnahmen zu ihrer Erhaltung untersucht. Dabei zeigt sich, dass sich die meisten dieser Idiome gegenwärtig in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung befinden, nämlich dem Übergang von der (fast ausschließlichen) Mündlichkeit zur Schriftlichkeit. Nicht nur in Galicien sondern auch in anderen Gebieten der Romania führte die Kodifizierung von Schriftsystem und Orthographie zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Ursache hierfür liegt weniger in innersprachlichen Schwierigkeiten als vielmehr im Einfluss außersprachlicher Faktoren. So weisen manche Schreibungen Implikationen politischer oder ideeller Art auf. Nachdem für das Galicische in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene Vorschläge unterbreitet worden sind, konkurrieren letztendlich zwei Verschriftungsmodelle miteinander: Eines weist viele Ähnlichkeiten mit dem Kastilischen auf, während das andere bewusst an das Portugiesische angenähert ist. Die detaillierte Analyse dieser beiden Vorschläge bildet einen zentralen Punkt dieser Arbeit. Hierbei wird der Versuch unternommen, die beiden Normierungsansätze von verschiedenen Blickwinkeln aus, z.B. hinsichtlich ihrer Praktikabilität für die Benutzer oder bezüglich der zugrundeliegenden Identifikationsmuster, zu betrachten und zu bewerten.

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