Beschreibung
Schmollers Versuch, eine neue, ethisch-historische Ökonomie zu entwickeln, gilt als gescheitert. Doch zeigt sich heute, etwas unbelasteter vom "Methodenstreit", dass Schmollers Konzeption keine "historizistisch verkommene", sondern eine analytisch durchdachte Konstruktion darstellt, die viele Elemente neuerer Ökonomie enthält, vor allem institutionenökonomische Komponenten. Man wird diesem Versuch einer "anderen Ökonomie" erst gerecht, wenn man ihn als eine besondere Form staatswirtschaftlicher Entwicklungstheorie betrachtet - eine der großen, weit unterschätzten Leistungen der deutschen Nationalökonomie. Inhalt:
Schmoller als theoriegeschichtliche Brache - Gustav von Schmoller: der Mann, das Werk, die Zusammenhänge - Zur Entwicklung des intellektuellen Stils der deutschen Nationalökonomie des frühen 19. Jahrhunderts vor Schmoller - Sittliche Ordnung. Über die Tendenzen zur "ethischen Ökonomie" im Deutschland des 19. Jahrhunderts - Schmoller I: Ökonomie, Geschichte und Ethik - Schmoller II: Athen und Berlin. Schmollers Auseinandersetzung mit H. von Treitschke zur "sozialen Frage". Die Idee intertemporaler Allokation - Schmoller III: Die "sociale Versicherung" - Zur Mikroökonomie der Macht: meritorischer und parafiskalischer Staat. Über die staatswirtschaftliche Disposition der deutschen Ökonomie des 19. Jahrhunderts - Was bleibt? Ein Resümee.