Beschreibung
Ein bisher nur im Ansatz dokumentiertes Kapitel der NS-Medizin stellt das Thema Zwangssterilisation nach dem sogenannten "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" dar. In dieser Untersuchung wird am Beispiel der Universitätsfrauenklinik Göttingen die tägliche Praxis der Zwangssterilisationen, die Zusammenarbeit der Klinik mit dem Erbgesundheitsgericht, Gesundheitsamt und anderen Kliniken in den Jahren von 1934 bis 1945 dargestellt. Nach Schätzungen wurden in dieser Zeit im gesamten Deutschen Reich ca. 350 000 Frauen und Männer wegen "Erbkrankheiten" zwangssterilisiert. Bis heute erhalten die Betroffenen keine angemessene Entschädigung.
Autorenportrait
Thomas Koch, geb. 1956. Ausbildung zum Krankenpfleger; Friedensdienst mit der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste in den USA, Besuche in den ehem. Konzentrationslagern Auschwitz und Majdanek (Polen) und Auseinandersetzung mit dem Thema Faschismus; Mitbegründer der "Aktionsgruppe Babynahrung e.V."; Studium der Medizin.