Fotografieren ist die alltägliche Wahrnehmungsform von Michael Schreiner. Seine Art, die Welt zu sehen, ist bestimmt von dem, was andere nicht sehen oder übersehen. Gerade im Beiläufigen, Unauffälligen entdeckt er das Besondere und macht es sichtbar. Dabei schreckt er kaum vor etwas zurück und enthüllt uns täglich Bilder mitten aus dem Leben, die wir so selbst nicht entdeckt hätten, seien es die schillernden Ablaufspuren in einem Müllcontainer oder sei es ein informelles Gekritzel auf einer verwahrlosten Hauswand. Selbst ein zur Skulptur aufgetürmter Kippenhaufen wird einen Augenblick zu einer Sehenswürdigkeit.

»Rinnsteinbilder, Schaufensterspiegelungen, Plakatschichtablagerungen an Litfaßsäulen ... Dieses Spazieren mit offenen Augen fürs Detail, für das Leben der Alltagsdinge, beschreibt der ja auch journalistisch über Fotografie und Kunst scheibende Schreiner in ei-nem Begleittext als seine bevorzugte Daseinsform. (…) Wer blättert, guckt sich fest, lernt das Hinsehen neu - und wird fortan selbst wohl anders durch die Straßen gehen.« Wolfgang Schütz, Augsburger Allgemeine