Beschreibung
Eine Patriarchatskritik, die nicht im Opferstatus verbleibt Kirsten Armbruster zeigt, wo überall in Politik und Wirtschaft, aber auch im Berufsleben oder im Alltag von Familien das Leben wenig wertgeschätzt und dem Profit untergeordnet wird. Ihr historischer Aufriss zeigt, wie es erst durch patriarchale Strukturen zum Massenmord durch Krieg, zu Unterdrückung, Sklaverei und zur Ausbeutung der Ressourcen der Erde kam. In ihrer Beurteilung patriarchaler Wirtschaftssysteme stellt sie in Frage, was wir unter Arbeit verstehen, und verdeutlicht den gesellschaftlichen Wert der zumeist von Frauen geleisteten Familienarbeit, spricht sich aus für ein Denken in natürlichen Kreisläufen, erläutert die verheerenden Auswirkungen von Globalisierung und Neoliberalismus - und macht klar, dass vor allem Frauen, Kinder und Mutter Natur die Verliererinnen sind. Deutlich stellt die Autorin heraus, dass diese Entwicklung immer mit einer theologisch begründeten Abwertung des Weiblichen verbunden ist. In allen großen Weltreligionen findet sie verleugnete matriarchale Spuren und deckt auf, dass auch in den östlichen Religionen, wie im Buddhismus, Tantrismus und Lamaismus, Frauenfeindlichkeit und Lebensverneinung verhanden ist. Doch sie legt auch dar, was Frauen und vor allem Mütter verändern können, und benennt die Bereiche, in denen sie sich ihrer Macht wieder bewusst werden sollten: bei der Überlegung, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen sie Kinder bekommen wollen, beim Weitergeben von Wertmaßstäben in der Erziehung, bei der möglichen Verweigerung nicht bezahlter Haus- und Erziehungsarbeit und nicht zuletzt durch ein bewusstes Konsumverhalten. Dabei doktert sie nicht an den Symptomen eines maroden Systems herum, sondern stellt Forderungen und formuliert konkrete Vorschläge für eine Veränderung der Welt - hin zu einer matrivivialen Gesellschaft, die dem Leben verpflichtet ist und in der die Mutter die sakrale Mitte bildet.
Autorenportrait
Dr. Kirsten Armbruster, geb. 1956, aufgewachsen in Ägypten, Studium der Agrarwissenschaften, Promotion in Physiologischer Chemie, Mutter von vier Kindern, arbeitet seit 10 Jahren als selbstständige Trainerin vor allem im interkulturellen Bereich der Erwachsenen- und betrieblichen Weiterbildung. Durch ihre tiefen Einblicke in die berufliche "Männerwelt", ihre Erfahrung der Missachtung der mütterlichen Leistung, ihre intensive Auseinandersetzung mit spirituellen und ökologischen Themen und die Inspiration durch die Matriarchatsforschung entwickelte sie das globale Modell der matrivivialen Gesellschaft als Grundlage für ein Gutes Leben für alle.