Beschreibung
Es gibt keine andere Organismengruppe, deren Ruf so sehr von einem Extrem ins andere wechselte wie jener der Bakterien. Nach ihrer wissenschaftlichen Beschreibung im 19. Jahrhundert als hochgefährliche und bekämpfungswürdige Feinde des Menschen angesehen, begriff man in der Folgezeit ihre unübertroffene Befähigung als Symbionten und Nützlinge. Obwohl die von vielen Bakterien ausgehenden Gefahren bis heute nicht geringer geworden sind, steht ihrem Bedrohungspotential eine ganze Reihe von Hoffnungen entgegen, wie man sie gegenwärtig mit diesen einzelligen Anpassungskünstlern verbindet - bisweilen gelten Bakterien geradezu als letzte Retter in der Not. Geschichtliche und biologische Hintergründe für diese so bemerkenswert konträren Sichtweisen werden im vorgelegten Übersichtswerk auf dem neuesten Stand zusammengefasst. Unser Verhältnis zu Bakterien ist an Widersprüchlichkeit nicht zu überbieten: Sie bedrohen uns mit Krankheit und Tod, doch sie halten uns auch am Leben. Unverzichtbar für uns alle, repräsentieren Bakterien eine evolutive Siegergeschichte, ohne die andere Erfolgsgeschichten der Evolution niemals abgelaufen wären - auch die des Menschen nicht.
Autorenportrait
Traian Suttles wurde als britischer Staats-bürger in Hamburg geboren und erhielt später die deutsche Staatsangehörigkeit. Ein Studium der Biologie in Frankfurt am Main beendete er mit Promotion auf evolutions-biologischem Gebiet; zusätzliches Interessensgebiet ist die Geschichte der Lebenswissenschaften von den Anfängen bis zur Gegenwart. Daneben speziellere kulturgeschichtliche Untersuchungen, unter anderem zu den Themen Literatur und Film.