Beschreibung
Erst ist es nur ein Scherz, ein Streich, eine Schnapsidee. Lima 1904. José Gálvez und Carlos Rodríguez, zwei junge Möchtegern-Schriftsteller aus der peruanischen Oberschicht, wollen an ein signiertes Exemplar des neuesten Buches ihres Idols, des beru¨hmten spanischen Dichters Juan Ramón Jiménez kommen und erfinden kurzerhand die junge und schöne Georgina Hu¨bner, in deren Namen sie dem späteren Literatur-Nobelpreisträger schreiben - und tatsächlich: Der Meister, ganz verzaubert vom rätselhaften Mädchen aus Lima, antwortet. Immer mehr Briefe kreuzen den Atlantik und Juan Ramón verliebt sich. Eine Leidenschaft, die kein glu¨ckliches Ende finden kann. Juan Gómez Bárcena erzählt diese beru¨hmte Anekdote der spanischen Literaturgeschichte aus der Perspektive zweier junger Männer, die sich nach und nach ihrer Mittelmäßigkeit als Dichter schmerzlich bewusst werden. Um trotzdem als Lyriker gefeiert zu werden, wollen sie ihr Idol dazu verfu¨hren, ihnen Gedichte zu schicken. Sie erschaffen die perfekte Muse, die der Meister schon bald mit seiner Lyrik anhimmelt. Doch im Laufe ihrer Korrespondenz erliegen auch sie selbst der Anziehungskraft der von ihnen erfundenen Georgina, die zur abwesenden Hauptfigur des Romans wird. Was Juan Gómez Bárcena wie einen Schelmenroman beginnen lässt, wird vor dem Hintergrund der sich anbahnenden gesellschaftlichen Umwälzungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem großen Roman u¨ber Freundschaft, Liebe und vor allem die Macht der Literatur.
Autorenportrait
JUAN GÓMEZ BÁRCENA (geb. 1984 in Santander) studierte Geschichte und Literaturwissenschaften in Madrid. Sein Band mit Erzählungen Los que duermen (Die, die schlafen) wurde 2012 von der spanischen Zeitschrift El Cultural als eines der besten Debu¨ts des Jahres ausgezeichnet. Er ist Herausgeber einer Anthologie mit Texten spanischer Autoren unter dreißig. Er lebt als Schriftsteller und Dozent fu¨r Kreatives Schreiben in Madrid.