Beschreibung
Träumer: letzte Frage: Was ist mit dem Weiterleben nach dem Tod?
Wächter: Der Tod ist völlig bedeutungslos. Er betrifft nur das Ego und das Ego ist nur eine kleine Feder an der Schwinge des Adlers, und wenn sie wegfällt, wächst darunter schon eine neue nach, und der ganze Vorgang behindert den Flug des Adlers kaum.
Träumer: Und was bleibt von den Träumen?
Wächter: Sie fliessen ins Auge des Ewigen zurück, wenn das letzte Individuum am Ende der Reise erwacht und die Kette unterbricht. Dann nämlich, wenn die gereifte Seele die schützende Hülle ihres Egos verlässt und beginnt, wieder mit den kollektiven Schöpferkräften zu zerfliessen, welche die Ursprungsquelle darstellen und für die der Mensch nur ein Blick im Auge des ewigen ist.
Träumer: So hat der Mensch keine wirkliche Freiheit?
Wächter: Er hat viel mehr: nämlich eine schöpferische Illusion seiner Welt. Er weiss nicht, dass das, was er zu tun beabsichtigt, immer gerade dem entspricht, was er sowieso tun wird.
Träumer: Dann wäre das Wollen nur der Trick, sein inneres Streben mit den vorhandenen Energien in Uebereinstimmung zu bringen?
Wächter: Nun - Zukunft ist im Grunde immer auch ein Teil unserer inneren Erwartungen.
Träumer: und wohin führt die Reise?
Wächter: In alle Richtungen gleichzeitig. Die Summe aller gespeicherten Erfahrungen und Erinnerungen ist die treibende Schicksalskraft, die alles vorwärts peitscht, oder andersherum, die "zukünftige" Erinnerung ist das, was sich in der Gegenwart auswirkt und die Vergangenheit gestaltet, damit das Hier und Jetzt von den Menschen zu jedem Zeitpunkt richtig "beabsichtigt" werden kann.