Beschreibung
Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war in Österreich eine sehr unangenehme. Die Löhne waren niedrig, die Nahrungsmittelpreise hoch, die Mieten teuer, und die Zahl der Arbeitslosen u¨bertraf alles bisher Dagewesene. In Wien konnten sich viele nicht einmal mehr das Leben leisten. Sie mussten am Stadtrand hausen, auch auf den Donauinseln im weiten Gebiet der damals noch sumpfigen Lobau. Dort wohnten sie in lumpigen Zelten oder windigen Baracken. Eine Gruppe dieser Beklagenswerten, die sich selbst als Warden (Insulaner) bezeichnete, fasste im Mai 1928 den Entschluss zur Emigration, sodass sich etwa 200 von ihnen auf den Weg machten: Zu Fuss u¨ber den Semmering, das Murtal und Kärnten in Richtung Afrika, denn im Su¨den hofften sie auf eine begehrenswertere Zukunft.
Autorenportrait
Georg Fingerlos ist Historiker und Übersetzer und lebt in Wien.