Beschreibung
In Lateinamerika fu?hrte die Krise des Neoliberalismus zu einem Aufleben entwicklungsstrategischer Debatten. Nicht selten steht dabei die untergeordnete Einbindung der Region in die internationale Arbeitsteilung im Mittelpunkt. Angesichts dessen verwundert es, dass kaum auf dependenztheoretische U?berlegungen zuru?ckgegriffen wird: obwohl unterschiedliche Formen von Abha?ngigkeit nach wie vor zentrale Probleme darstellen, ist der Begriff der Dependenz bis auf wenige Ausnahmen sowohl aus den strategischen als auch wissenschaftlichen Auseinandersetzungen verschwunden. Dies liegt, so eine der zentralen Thesen des vorliegenden Heftes, nicht so sehr an einer analytischen oder normativen Entwertung des Abha?ngigkeitsbegriffs. Die Marginalisierung der Dependenztheorien ist vielmehr einer gewaltsamen Auflo?sung dependenztheoretischer Forschungszusammenha?nge sowie einer reduktionistischen Lesart geschuldet. Demgegenu?ber ist das Ziel der vorliegenden Ausgabe, erneut die Komplexita?t der dependenztheoretischen Debatten aufzuzeigen sowie den analytischen Mehrwert des Abha?ngigkeitsbegriffs fu?r aktuelle Entwicklungen auszuloten.