Beschreibung
Die neun Erzählungen dieses Buches sind scheinbar durch eine Hauptperson verknüpft - wobei nicht klar ist, ob es sich wirklich um ein und dieselbe Person handelt. Zuerst sieht man diese in einer sehr jugendlichen Umgebung, dann begegnet man ihr als unzeitgemäßen Briefeschreiber, als Monologisierer, als Phantasierer, als Begehrten, als Haupt-, als Nebenrolle und als Wissenschaftler. Die Hauptfigur selbst begehrt offenbar nur wenig, ist eher passiv und in einer befremdlichen Weise grüblerisch. Die Möglichkeit, dass es sich doch um verschiedene Protagonisten handeln könnte, wird durch eine Vielfalt an Textsorten, Erzählperspektiven, Erzählzeiten und erzählten Zeiten unterstrichen. Ein eigenartiges, man möchte fast sagen "weißliches" Licht fällt auf die in den Texten vorkommenden gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Spannungen; hier findet Entfremdung in einer eigenen und aktuellen Weise Ausdruck. Die Figuren in diesen Erzählungen sind uns durchaus bekannt, wir kennen sie von flüchtigen Begegnungen auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und von Lokalen und Partys, und wir kennen sie aus unseren Vorstellungen von Menschen, unseren Träumen und auch aus der Literatur und aus Filmen. Als solche sind sie wirklich und durchsichtig, beinah gläsern oder jenseitig oder als wären sie Abbilder: so wie wir es wären, wären wir zwischen Wiederholung und Geschehen, in einer Unbegrenztheit, selbst unendlich. Simon Konttas, geboren 1984 in Helsinki, finnisch-serbischer Abstammung, dreisprachig aufgewachsen. 1989 Übersiedelung nach Österreich. Studium der evangelischen Theologie, Nebenjobs in der Jugendarbeit, als Studienassistent, Bibliotheksangestellter, Klavierlehrer. Simon Konttas lebt und arbeitet in Wien.