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Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft / Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft

3. Folge

Pichl, Robert / Wagner, Margarete
Erscheinungsjahr: 2010
CHF 43,70
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783901749919
Sprache: Deutsch
Umfang: 120
Format (T/L/B): 23.0 x 16.0 cm

Beschreibung

Das Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft 2010 enthält sechs größere Aufsätze: Dagmar C. G.Lorenz behandelt in ihrem Beitrag Die Faszination mit dem Osten die literarischen Abbildungen Polens in Heinrich Heines Reisebericht Über Polen (1823) und in Grillparzers Novelle Das Kloster bei Sendomir (1828) und stellt deren nicht unkritische Darstellungen des Landes und seiner Gesellschaftsstruktur jener in Gustav Freytags 1855 erschienenem Roman Soll und Haben gegenüber. Robert Pichl versucht in seinem Beitrag Franz Grillparzer und der Staat Österreich anhand mehrerer Belegstellen aus der politischen Lyrik und den literarischen Erinnerungen des Dichters anlässlich des Jahres 1848 dessen ambivalenten „Patriotismus“ als Widerspiel zwischen Anerkennung überfälliger Reformen des Staatswesens und dynastischer Treue zu erklären. Katherine M. Arens stellt in ihrem Aufsatz mit dem Titel Hochdruck über Österreich mit wechselseitigen Querverweisen zwischen Musils Mann ohne Eigenschaften, seiner humoristischen Transponierung in Jörg Mauthes Die große Hitze und Ernst Machs naturwissenschaftlicher Erkenntniskritik eine österreichspezifische Tradition des Wirklichkeitsverständnisses dar. Einen anderen Schwerpunkt des Bandes bilden Untersuchungen zur Literatur- und Theatergeschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Margarete Wagner verfolgt die Darstellung des auch für die österreichische Geschichte des 15. Jahrhunderts bedeutsamen Ungarnkönigs Mathias Corvinus in dramatischen, erzählerischen, balladesken, historischen und biographischen Bearbeitungen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Ana Fotevá beschreibt vor dem historischen Hintergrund der zwischen habsburgischem und osmanischem Herrschaftsbereich mehrmals wechselnden politischen Abhängigkeit der serbischen Bevölkerung deren sich im 19. Jahrhundert allmählich entwickelnde kulturelle Identität am Paradigma zweier Dramen des aus der Vojvodina stammenden Dichters Jovan Sterija Popovic. Eine aufschlussreiche Dokumentation über die Schlosstheater in den böhmischen Ländern bietet der Beitrag der Brünner Theaterhistorikerin Jitka St´ávová. Für den Zeitraum vom 17. bis ins 19. Jahrhundert werden Spielpläne, Regisseure, Schauspieler und Besucher vorgestellt und damit die soziokulturelle Bedeutung dieser Institutionen illustriert.

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