Beschreibung
Der Gulag ist eines der großen Dramen der Menschheit im 20.Jahrhundert! Besonders traumatisierend war im Gulag-System der ehemaligen sozialistischen Staaten das Schicksal der Frauen, insbesondere der Mütter und ihrer Kinder. In einer Welt voller Krankheit und Tod durchlebten sie ihre ganz eigene Geschichte der Liebe, Leidenschaft, Mutterschaft und kleinen Alltagsfreuden unter schwierigsten Bedingungen. In diesem Roman wird das Thema Gulag weniger beschrieben, sondern die Mutterschaft, die Beziehung zwischen Mutter und Kind in Extremsituationen. Der Roman beginnt in den letzten Monaten am Ende des Zweiten Weltkrieges. In einem kleinen slowakischen Dorf wird eine junge Frau, die schwanger von einem russischen Partisan zurückgelassen wurde zu einem Verhör der sowjetischen Besatzungsmacht gebracht und wegen angeblichen Verrat in ein Lager in die UdSSR unschuldig deportiert. In diesem Lager wird sie ihren Sohn zur Welt bringen - der viele Jahre später 1953, nachdem Tod von Stalin als Sowjetbürger - ein Pioniertuch um den Hals trägt. Das Buch war in der Slowakei ein Bestseller, über den wochenlang in den Medien berichtet wurde.
Autorenportrait
Pavol Rankov (Jg. 1964), promovierter Bibliothekswissenschaftler, arbeitet seit 1993 ist an der Philosophischen Fakultät der Comenius Universität Bratislava tätig und lehrt dort als Dozent für Informationswissenschaften. Er begann seine schriftstellerische Karriere mit den Erzählbänden "S odstupom casu" / Mit zeitlichem Abstand (1995), "My a oni, Oni a my" / Wir und sie, Sie und wir (2001) und "V tesnej blízkosti" / In unmittelbarer Nähe (2004). Mit fantastischer und absurden Texten lotete er darin Situationen aus, für die im menschlichen Leben Gut und Böse nebeneinander existieren. Mit einem ähnlichen Problem beschäftigte er sich auch in seinem letzten Erzählband "Na druhej strane" / Auf der anderen Seite (2013). In den Romanen "Stalo sa prveho septembra alebo inokedy" / Es geschah am ersten September oder andernmals (2008), "Matky" / Mütter (2011) und "Legenda o jazyku" / Die Legende von der Sprache (2018) widmet er sich den Individuen im gesellschaftlich-historischen Kontext. Den Gegensatz zu diesen Romanen bildet die Dystopie zu Mitteleuropa "Svätý mäsiar" / Der heilige Metzger (2016). Sein neuester Roman "Miesta, co nie sú na mape", Orte, die nicht in der Karte stehen (2017) spielt in der Slowakei der Gegenwart. Der Roman "Mütter" wurde bereits ins Russische, Ukrainische, Polnische, Tschechische, Slowenische, Bulgarische und Arabische übersetzt.