Während Unternehmen in den vergangenen Jahren a?" auch auf Druck der Regulatoren a?" ihre Werkzeuge für das Risikomanagement ausgebaut und geschärft haben, gewinnt dieses Thema in den Public Services erst in jüngster Zeit an Dringlichkeit. Denn auch hier besteht Bedarf an einem systematischeren Umgang mit wachsenden Risiken. Die Vernetzung der Verwaltungen durch IT, die Automatisierung und Digitalisierung von Dienstleistungen im Rahmen des E-Governments, die steigende Konzentration der Infrastruktur auf wenige Knotenpunkte, drohende Pandemien und wachsende Schadenhöhen in Krisenund Katastrophenfällen haben die Gefahrenlage in den vergangenen Jahren verschärft. Grundsätzlich unterscheidet sich der Ansatz der öffentlichen Verwaltungen beim Umgang mit Risiken von dem der Unternehmen. Denn während Unternehmen das Verhältnis von Chancen zu Risiken optimieren, um ihren Gewinn nachhaltig zu steigern,liegt der Fokus der Verwaltungen auf der Abwehr innerer und äußerer Gefahren und der Vermeidung von Schäden an Personen und Sachen. Risikomanagement in diesem Sinne gehört zu den originären Aufgaben des öffentlichen Gemeinwesens. Bei den Methoden des Risikomanagements können die Public Services aber durchaus von den Erfahrungen der Unternehmen lernen, beispielsweise in der IT-Sicherheit oder im Finanzmanagement. In deutschen Verwaltungen gibt es zwar erste Ansätze eines Risikomanagements, nicht zuletzt in den IT- und Fiskalabteilungen, doch inwieweit Risiken tatsächlich systematisch bewertet, vermindert, versichert oder vermieden werden, ist bislang wenig transparent. Der "Branchenkompass 2008 Public Servicesa?oe hat es sich zum Ziel gesetzt,Licht in diesen Bereich zu bringen und das Risikomanagement der Public Services eingehender zu untersuchen. Auf der Basis einer Entscheiderbefragung in Kommunen und Landesverwaltungen stellt der Branchenkompass den aktuellen Stand des Risikomanagements der öffentlichen Hand und die Maßnahmenpläne für die kommenden drei Jahre dar. Außerdem zeigt diese Studie, welches derzeit die a?" nach Schadenhöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit a?" größten Risiken für Länder und Kommunen sind und welche Maßnahmen die Verwaltungen dagegen ergreifen. Im August und September 2008 befragte forsa für uns 100 Entscheider aus 100 großen deutschen Kommunen und Landesverwaltungen zum Stand des Risikomanagements und den bis 2011 geplanten Maßnahmen. Die Interviews wurden mit der Methode des Computer Aided Telephone Interviewing (CATI) durchgeführt. Wie die Befragung offenlegt, ist das Bewusstsein für Risiken und die Notwendigkeit eines systematischen Umgangs mit ihnen unter den deutschen Verwaltungsentscheidern gereift. Allerdings klaffen in der Praxis noch große Lücken, insbesondere bei der Systematisierung des Risikomanagementprozesses. Für die kommenden drei Jahre planen die Verwaltungen deshalb zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen und Investitionen.