Beschreibung
Im Januar 2013 hatten die Arbeitgeber im Einzelhandel die Tarifverträge gekündigt - erst im Februar 2014 konnten die letzten neuen Verträge abgeschlossen werden. Hinter der Formel von der 'Modernisierung der Tarifverträge' standen rabiate Lohnsenkungen für Tätigkeiten an der Kasse, Flexibilisierung der Arbeitszeiten, Einschränkung von Mitbestimmungsrechten, Streichung von Nachtarbeitszuschlägen usw. - in einer Branche, in der die Spaltung der Gesellschaft besonders krass zum Vorschein kommt: Während das Tarifgehalt einer Vollzeit arbeitenden Verkäuferin über 2.315 Euro brutto nicht hinausgeht, stehen 'Einzelhändler' auf den ersten vier Rängen der deutschen Vermögensskala: Familie Albrecht, Familie Brenninkmeijer, Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland), Familie Otto. In diesem Buch stehen die Erfahrungen, phantasievollen Aktionen, innovativen Kampfformen und die neuen Eindrücke praktischer Solidarität im Vordergrund, die es möglich gemacht haben, das Arbeitgeberdiktat zu brechen. Eine spannende Erfahrungs- und Streikgeschichte.
Autorenportrait
Anton Kobel war von 1979 bis 2004 Gewerkschaftssekretär im Handel.