Beschreibung
In den 50er Jahren tritt das Fernsehen seinen bis heute anhaltenden Siegeszug an. Diese Entwicklung findet in Martin Morlock einen stilistisch brillanten Kommentator, der von 1958 bis 1963 als 'Telemann' das deutsche Fernsehgeschehen mit kritischem Blick begleitet. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Nutzung der Technik noch nicht festgelegt ist, formuliert Morlock deren potentielle Leistungen, Funktionen und Inhalte. Damit verbunden ist ein Plädoyer für den autonomen Zuschauer, der den Sendeinhalten nicht willenlos ausgeliefert ist - eine These, die gerade in Anbetracht der aktuellen Debatten über Gewalt in den Medien bemerkenswert ist.
Autorenportrait
Christina Bartz (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB/FK 'Medien und kulturelle Kommunikation' (Köln). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Fernsehgeschichte, Mediendiskurs und Massensemantik. Jens Ruchatz (Prof. Dr. phil.), geb. 1969, ist Professor für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt audiovisuelle Transferprozesse an der Philipps-Universität Marburg.