Beschreibung
Im Jahr 2000 verfasste Alfred Rohloff dieses Sprechstück, das vom Konflikt zwischen den 'Atlantikern' und 'Rustikanern' erzählt - oder vielmehr von den Verwicklungen aus Machtgier, Angst und Vorurteilen auf Seiten der Atlantiker: Politik, Medien, Experten und Volk ergehen sich im Entwurf eines Feindbildes, das immer realer und bedrohlicher erscheint, je mehr man darüber redet, bis schließlich ein nervöses Fingerzucken ausreicht, um die befürchtete Katastrophe selbst herbeizuführen. Resigniert muss der Autor 16 Jahre nach Entstehen des Stückes und in Anbetracht aktueller Fluchtbewegungen feststellen, dass 'Atlantis' trotz aller Fiktionalität traurige Parallelen zum Fortgang der Weltgeschichte aufweist. Auch vor dem Hintergrund kriegerischer Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert wurden Feindbilder nicht abgebaut und Monopolstellungen nicht aufgegeben. Und so ist der Abschreckungszaun aus 'Atlantis' inzwischen Realität geworden.
Autorenportrait
Alfred Rohloff (Prof., Dr. phil.) wurde 1931 in Baubeln, einem kleinen Dörfchen des damaligen Ostpreußen, geboren. Nach der Flucht im Krieg machte er das Abitur und studierte zunächst naturwissenschaftliche Fächer an der damaligen Technischen Hochschule in Hannover. Er wechselte dann zur Philosophie und Pädagogik und promovierte 1964 in Frankfurt a.M. bei Bruno Liebrucks und Th. W. Adorno mit einer Arbeit über Kant und Schiller. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung (1994) lehrte er an der Evangelischen Fachhochschule in Hannover. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen befassen sich zur Hauptsache mit philosophischen und medienpädagogischen Fragen und sind überwiegend im ATHENA-Verlag erschienen. In den letzten Jahren kamen auch Kurzgeschichten u.a. 'Sigfrids Träume' und 'Die Leute in Baubeln' sowie Gedichte hinzu, die gleich einer Konstante sein Leben durchziehen. Weitere Informationen zu Alfred Rohloff finden Sie auf http://alfred-rohloff.de/