Autorenportrait
Elfriede Brüning, geboren 1910 in Berlin, befragte in den 80er Jahren in der DDR lebende Frauen, die unter oft abstrusen Anschuldigungen in Lagern in der Sowjetunion interniert worden waren. Sie berichteten Unglaubliches. Deshalb schwiegen sie auch sehr lange. Denn das, was ihnen widerfahren war, hatte nichts mit der sozialistischen Idee und ihren Überzeugungen zu tun. Es ließ sich nur aus dem historischen und dem internationalen Kontext erklären. Diese Zusammenhänge machten die Verbrechen nicht ungeschehen, schon gar nicht ließen sie sich damit rechtfertigen. Die antikommunistische Propapanda blendet solche Zusammenhänge aber aus. Elfriede Brüning holt dies nach. Ihre atemberaubenden Gespräche sind darum nicht nur wahr, sondern wahrhaftig. Die Frauen, die sie in den 80er Jahren interviewte, sind inzwischen alle verstorben. Geblieben sind ihre berührenden Aussagen, einzigartige Zeitzeugnisse, die niemanden kalt lassen.