Beschreibung
Eine Analyse drogenfreier Hardcore-Punk-Kultur. Straight Edge entstand Anfang der 1980er Jahre als eine drogenfreie Subkultur innerhalb der Hardcore-Punk-Szene. Bald entwickelte sich daraus eine Bewegung, die sich auf alle Kontinente ausdehnte. 1981 schrieb Ian MacKaye, damals Sänger der Washington-D.C.-Hardcore-Band Minor Threat, den Song "Straight Edge", um seinen Verzicht auf Alkohol-, Nikotin- und Drogenkonsum innerhalb der Hardcore-Punk-Szene zu verteidigen. Er initiierte damit - gegen seine ausdrücklichen Intentionen - eine Bewegung, die bis heute eine fixe Größe in der Welt des Hardcore-Punk darstellt. Dieses Buch zeichnet die Geschichte der Straight-Edge-Bewegung nach: von den Anfängen in Washington, D.C. über die sogenannten Youth-Crew-Bands der späten 1980er Jahre und die Vegan-Straight-Edge-Bewegung der 1990er bis hin zu der vielfältigen Straight-Edge-Kultur der Gegenwart. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der ambivalenten politischen Dimensionen der Bewegung, die seit jeher zwischen konservativem Puritanismus und linksradikalem Aktivismus pendeln. Analysiert werden unter anderem die Rolle von Geschlecht, Sexualität, Kapitalismus/Konsumkultur, Tierrechten, Naturschutz und Religion innerhalb der Straight-Edge-Szene.
Autorenportrait
Gabriel Kuhn, geb. 1972 in Innsbruck, ist seit den späten 1980er Jahren in anarchistischen Zusammenhängen aktiv und lebt als Autor und Übersetzer in Stockholm. Er ist Mitglied des Zentralkomitees der syndikalistischen SAC und hat zahlreiche Bücher und Artikel zur Geschichte der Arbeiterbewegung verfasst. Außerdem arbeitet Gabriel Kuhn eng mit dem US-amerikanischen Verlag PM Press zusammen und betreibt die Website Alpine Anarchist Productions.