Beschreibung
Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss von Übersetzungen und anderen produktiven Rezeptionen wie Nachahmung und Parodie deutschsprachiger Literatur auf die Entwicklung der chinesischsprachigen literarischen Moderne in Taiwan (Republik China). Der Weg zur literarischen Moderne wird dabei nicht nur als komplexer dynamischer Prozess verstanden, sondern auch als ein aktiver Prozess der Selbstvergewisserung. In der konkreten literarischen Praxis wird dies sichtbar am (Miss-) Verständnis von Originaltexten durch Autoren und Übersetzer sowie an der Präferenz für bestimmte Autoren und Werke. Die Neuschaffung eines literarischen Werkes durch Rezeption und Übersetzung als Teil der literarischen Landschaft des Rezipienten ist zudem Ausdruck von Offenheit und Selbstbewusstsein.
Autorenportrait
CHEN Yun-Jou ist seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Chinesisch des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.