Beschreibung
Die Walliser Vierzeiler gehören zu Rilkes später, französischsprachiger Dichtung. Der Zyklus besingt die Landschaft des Walliser Rhônetals mit seinen Weinbergen und Gärten. Nicht die reale, sondern die dichterische, mythische Landschaft ist dabei das eigentliche Thema; Elemente der Wirklichkeit wandeln sich unter Rilkes Hand zu Symbolen und Zeichen seiner geistig-poetischen Welt. Während Rilkes deutsches Spätwerk gemeinhin als schwer zu fassen gilt, zeichnen sich die französischen Gedichte durch Leichtigkeit in Ton und Audruck aus. Yvonne Goetzfrieds lyrische Übertragungen sind behutsame Annäherungen an Rilkes Sprache. Die zweisprachige Ausgabe lässt den deutschen Leser eine neue dichterische Welt entdecken. Das Nachwort des Rilke-Spezialisten Ulrich Fülleborn bietet eine Einschätzung der Bedeutungsebenen des Zyklus.
Autorenportrait
Rainer Maria Rilke (1875-1926) gilt als einer der bedeutendsten Dichter der Weltliteratur. Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er hauptsächlich in der französischen Schweiz, wo nicht nur die 'Duineser Elegien' und die 'Sonette an Orpheus' entstanden, sondern auch Gedichtsammlungen in französischer Sprache.