Beschreibung
Die Untersuchung geht der Frage nach, inwieweit sich Fachlichkeit in Texten widerspiegelt. Die übliche Vorstellung, dass sich Textsorten in eine Fachlichkeitsskala linear einordnen lassen, ist dabei Ausgangspunkt, erweist sich aber im Verlauf der Arbeit als unzureichend. Erst ein Bündel von Merkmalen auf allen sprachlichen Ebenen der Makrostrukturen, Syntax und Lexik erlaubt eine Zuordnung von Fachlichkeit. Um die Textsorten des Korpus nach ihrer Fachlichkeit zu gruppieren, wird ein Schema von zwei Dimensionen vorgeschlagen und empirisch abgesichert. Als Korpus dienen 343 Textexemplare aus Zeitschriften, Magazinen und Zeitungen sowie 14 Textexemplare in Buchform, darunter Lehrbücher, Schulbücher und Kinderbücher. Alle Textexemplare gehören zum Themenbereich Mathematik.
Mit der Mathematik wird ein Fachgebiet erschlossen, das in der Fachsprachenforschung bislang nur vereinzelt behandelt wurde. Dabei wird die Popularisierung mathematischer Sachverhalte oft als ein sprachliches Problem gesehen und der mathematische Sprachgebrauch unter Mathematikern sowie in der Philosophie und Didaktik der Mathematik vielfach reflektiert. Die Untersuchung greift deshalb auch Fragen zur Sprache der Mathematik auf, die aus diesen Wissenschaften stammen, und versucht sie aus der Perspektive der Textlinguistik und mit Blick auf die Vertikalität von Fachsprache zu klären. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Verschriftlichung mathematischer Beweise, die Einbettung von Formeln in den Text- und Satzzusammenhang sowie den Metapherngebrauch bei der Darstellung mathematischer Sachverhalte gelegt.