Beschreibung
Wie kämpfen illegalisierte Migrant_innen um ihre Rechte? Mitte der neunziger Jahre besetzte in Paris eine Gruppe Sans Papiers eine Kirche, um für legale Aufenthaltstitel zu kämpfen. Mehr als ein Jahrzehnt später streikten mehr als sechstausend illegalisierte Migrant_innen, unterstützt durch die Gewerkschaft CGT, in mehreren Betrieben und verschiedenen Sektoren. Welche Effekte der Ermächtigung erleben die Kämpfenden dabei? An welche Grenzen und Widerstände stoßen Sans Papiers-Bewegungen? Welche Konsequenzen haben die eingegangenen Bündnisse? Und welche politischen Effekte haben die Kämpfe illegalisierter Migrant_innen? Neva Löw beschäftigt sich in ihrer Studie mit Möglichkeiten der Organisierung illegalisierter Migrant_innen im postfordistischen Migrationsregime. Anhand qualitativer Interviews analysiert sie zwei Widerstandpraxen und setzt sie zueinander in Bezug. Durch die Untersuchung der Ideologien der Bewegungen, deren Strategien und Taktiken sowie der eingegangenen Bündnispolitiken werden Migrant_innen ohne Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich ins Zentrum gerückt