Beschreibung
Schon seit einiger Zeit ist von der Politik- oder Parteienverdrossenheit die Rede. Sie zeigt sich jedoch nicht nur in der Rede, sondern ganz konkret im deutlichen Rückgang der Wahlbeteiligung. In diese ? ohnehin aus Apathie und Abneigung gegenüber dem politischem Tages-Hickhack gespeiste ? Situation platzt in kurzer Folge die Subprime-Krise (2007), die Pleite von Lehman Brother und die sich darauf hin ausbreitende Finanz- und Wirtschaftskrise (2008/2009) und nicht zuletzt die Eurokrise, ausgelöst durch die offenbar gewordene hemmungslose Überschuldung Griechenlands. Umso wichtiger ist es abermals herauszuarbeiten, dass moderne und komplexe Gesellschaften ohne ein gehöriges Maß an Vertrauen als Sozialkapital nicht auskommen. Der Beitrag zeigt auf, in welch vielfältig verknüpfter Weise formelle und informelle Institutionen ineinandergreifen, um Vertrauen entstehen zu lassen und zu stabilisieren. Ohne Vertrauen geht es nicht, aber dieses Vertrauen muss in durchdachte und überprüfbare rechtliche Regelungen eingebunden sein. Nur so lässt sich das demokratische Gemeinwesen wieder fundieren und Wege zu einem dauerhaft stabilen Finanzwesen finden. Der Beitrag spannt einen nachvollziehbaren Bogen von den Anfängen der modernen Demokratie im 18. Jahrhundert bis zur jüngsten Finanzkrise, um zu zeigen, dass der zu beobachtbaren Vertrauenserosion dringend entgegengewirkt werden muss.