Beschreibung
In modernen Gesellschaften ist sie aber zunehmend irritierend: weil sie selber in verschiedenen, gleich berechtigte Formen auftritt, und weil sie, als ordnende Kraft, eine Behauptung unter anderen Behauptungen über ordnende Kräfte (Systeme, Gleichgewichte, Autopoiesis etc.) darstellt. Sie hat keine normative Präponderanz. Das zeigt sich im Verhältnis zur Wirtschaft besonders. Zugleich aber hat die Moral eine indikatorische Funktion: sie weist auf Inkonsistenzen, Probleme und Krisen anderer Systeme. Moral ist weniger eine normative Kraft als ein Zeichen, das auf kritische Phasen anderer Systeme aufmerksam macht. Damit ist Moral möglicherweise keine eigenständige Lösung, sondern eher ein Hinweis auf Klärungen innerhalb der Systeme, in denen moralische Aussagen häufiger werden.
Inhalt
Einleitung: Moderne Moralen: disjunkt, suboptimal Normendynamik. Über die Substitution der traditionellen
Moral in Ökonomie
Moral als Kontext von Gütern. Choice and semantics Homo reciproans. Neuroeconomics und Moral. Neuere Erkenntnisse
Corporate Governance, Kapital und Ethik. Eine institutionenökonomische Kapitaltheorie impliziter Verträge
Natur- oder Modernitätsschutz? Über ‚ökologische‘ Moral
Ethikkommissionen als Expertenkrise. Ein ökonomisch- philosophischer Essay
Biomedizin im Sozialstaat
Verdeckte Geldgeschäfte, illegale Spenden, Bestechungen: PPP (public-private-partnership) der anderen Art
‚Sustainability‘. Zur Rhetorik des Begriffs Moral: Restriktion, Metapräferenz: Adjustierung einer Ökonomie der Moral
Tugend I: Äußere und innere Güter oder Reichtum und Tugend
Tugend II: Versprechen als Form einer Tugend Tugend III: Tugend als Institutionenkatalysator