Beschreibung
In der ökonomischen Theorie wird übereinstimmend eine nachhaltige Wirtschaftsweise als notwendige Bedingung intertemporaler Verteilungsgerechtigkeit verstanden, d.h. alle Konzepte setzen notwendig ein bestimmtes Verständnis intertemporaler Gerechtigkeit voraus. Die fehlende Untersuchung dieses Gebietes ist ein grundlegendes Defizit in der Debatte um eine nachhaltige Entwicklung. AckerWidmaier leitet allgemeingültige Merkmale für Überlegungen zu intertemporaler Gerechtigkeit ab, die u.a. zeigen, daß unter Rechtfertigungsgesichtspunkten eine Trennung von intra und intertemporaler Gerechtigkeit nicht sinnvoll möglich ist. Die Gerechtigkeitsvorstellungen zweier prominenter Ansätze werden einer umfassenden Analyse und Kritik unterzogen. Für das als neoklassisch zu bezeichnende Non-declining-Welfare-Kriterium wird untersucht, inwieweit es (wie oft behauptet) auf John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit zurückgeführt werden kann. Zugleich werden mögliche Alternativen untersucht und eine Kritik des ökonomischen Nutzenbegriffs im moralischen Kontext vorgenommen. Für die Ökologische Ökonomik wird ein mögliches Verständnis intertemporaler Gerechtigkeit rekonstruiert, das diesem Ansatz zugrunde liegen kann. Dabei wird auf die Theorien von John Rawls und Martin Seel Bezug genommen. Vor diesem Hintergrund werden die Ressourcennutzungsregeln und das Zielbündel ESH von Ulrich Hampicke untersucht.