Beschreibung
Der vorliegende Essay stellt den Versuch dar, verschiedene Argumentationsstränge einer grundlegenden Neuinterpretation der Kritik der politischen Ökonomie in einer Art Übersicht oder Gesamtschau vorzustellen. Vier große Themen sollen dabei in einem ersten Versuch zusammengeschlossen werden: Erstens das Problem der vormodernen oder vorkapitalistischen Sozietäten in ihrer grundsätzlichen Differenz zur negativen "ökonomischen" Vergesellschaftung der sogenannten Moderne. Zweitens der historische Konstitutionsprozess des Kapitals in der Frühmoderne. Drittens die Logik und der kategoriale Zusammenhang oder "Kreislauf" (Marx) des Kapitals als sein eigener Reproduktionsprozess oder "Gang in sich". Und viertens der innere Selbstwiderspruch und die logische innere Schranke der kapitalistischen Dynamik als manifestes Resultat der fortschreitenden Binnengeschichte des Kapitalfetischs. Einen zentralen Zugang zu dieser Transformation der Kritik der politischen Ökonomie liefern die Auseinandersetzung mit dem "methodologischen Individualismus" in den bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften und im Marxismus sowie die Klärung des Substanzbegriffs der abstrakten Arbeit. Damit wird eine kategoriale Kritik des Kapitalismus begründet, vor der die gesamte demokratisch domestizierte Linke bislang zurückscheut.
Autorenportrait
Robert Kurz, Jahrgang 1943, ist Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft und Autor der Bücher "Der Kollaps der Modernisierung" (1994), "Schwarzbuch Kapitalismus" (1999/2009), "Marx lesen" (2000), "Weltordnungskrieg" (2003), "Blutige Vernunft" (2004), "Das Weltkapital" (2005).