Beschreibung
Leo Zwirn, sowjetischer Kulturexperte und Lebenskünstler, wird Anfang der 60er Jahre nach China strafversetzt. Nach dem Bruch der chinesisch-sowjetischen 'Freundschaft' müssen alle Experten zurück in die UdSSR - außer Zwirn, der an ein von aller Welt vergessenes Museum in Xi'an, der alten Kaiserstadt, 'delegiert' wird. Es ist die Zeit der Kulturrevolution, das Museum soll als 'rückwärtsgewandte Institution' geschlossen werden. Um dies zu verhindern, finden sich im Museum Mitstreiter, die mit gewiefter Taktik und Phantasie diesen Beschluss zu unterlaufen versuchen. Mit der Wahrheit muss unkompliziert umgegangen werden. Ein sensationeller Fund, nämlich abstrakte Zeichnungen des frühen Mao Zedong, taucht auf, der im Museum wirkungsvoll präsentiert wird. Aber sind sie tatsächlich echt? Und wie lässt sich der misstrauische, skrupellose und machthungrige Politkommissar, der 'Stählerne Wu', in ein weiteres Projekt einbinden, durch das ein kunsthistorisches Weltwunder herbeigezaubert werden könnte: Das Entstehen der unsterblichen Armee von Terrakottakriegern, die von der Überlegenheit des chinesischen Volkes kündet und ganz nebenbei dem Tourismus, der 'Industrie ohne Rauch', einen global bewunderten Aufschwung verschafft.
Autorenportrait
Als 15-jähriger wurde Tilman Spengler in Oberhausen vom damaligen Erzbischof von Taipeh gefirmt. Etwa zwei Jahrzehnte später (1991) erschien der Band »Geistermauern«, Spenglers erstes Buch über China. In seinen Romanen »Der Maler von Peking« (1993) und »Die Stirn, die Augen, der Mund« (1999) beschäftigte er sich weiter mit der sinnlichen Wahrnehmung von und in fremden Kulturen. Spengler hat viele Jahre in China verbracht, als Forscher, als Journalist, als Berater - am liebsten als Beobachter und Gast. Zweimal traf ihn bisher das offizielle Verdikt, »kein guter Freund« des Landes zu sein. Es wirkt bis heute. Tilman Spengler wurde berühmt durch seinen Bestseller »Lenins Hirn« sowie durch seine langjährige Herausgeberschaft der Zeitschrift »Kursbuch«.