Beschreibung
Im Namen der 'Verteidigung des Sozialismus' wurde 1981 über die Arbeiterklasse in Polen das Kriegsrecht verhängt. Wie ist es möglich, dass ein kleine Clique von stalinistischen Bürokraten, die noch ein Jahr zuvor angesichts der Massenbewegung von Solidarnosc regelrecht gelähmt zu sein schien, sich mit Hilfe einiger Tausend Polizisten, Geheimpolizisten und Schläger gegen Millionen durchsetzen kann? Was ist der Inhalt des Konflikts zwischen der Arbeiterklasse und der Gewerkschaft auf der einen und dem herrschenden Regime auf der anderen Seite? Ist die Arbeiterklasse in diesem Kampf unabänderlich zur Niederlage verurteilt, und wenn nicht: Was fehlt ihr zum Sieg? Zur Beantwortung dieser Fragen werden in dieser marxistischen Analyse die geschichtlichen und sozialen Ursachen und der Verlauf des Kampfs der polnischen Arbeiterklasse 1980–1981 untersucht. Es wird nachgewiesen, dass die entscheidende Schwäche der Solidarnosc in den politischen Perspektiven ihrer Führung bestand und sie dadurch zum Werkzeug der rechtesten, die kapitalistische Restauration unterstützenden Kräfte wurde. Zudem analysiert Wolfgang Weber die verschiedenen politischen Tendenzen innerhalb der Solidarnosc wie z. B. die syndikalistische Arbeiteropposition der Küstenstädte, das KOR, und die Rolle der 'Experten'.