Beschreibung
Der Band geht den Phänomenen des Verstehens und der Verständigung in ihren Möglichkeiten, Grenzen und gegenseitigen Bedingungsverhältnissen nach und nimmt hierbei die unterschiedlichen Medien der Verständigung in den Blick. Ausgangspunkt ist hierbei die Annahme, dass der verstärkte Einsatz multimedialer und multimodaler Formen der Kommunikation in einer zunehmend global ausgerichteten, damit aber zugleich heterogener werdenden Kultur veränderte Bedingungen der Verständigung geschaffen hat, die ein erneutes Nachdenken über ihre hermeneutischen Voraussetzungen sinnvoll erscheinen lassen. Das Thema des Bandes ist daher ein zutiefst transkulturelles Thema, denn die Frage nach Verstehen und Verständigung ist immer auch eine Frage nach der Möglichkeit, kulturelle Grenzen zu überwinden und zwischen Kulturen zu vermitteln.
Autorenportrait
Klaus Sachs-Hombach, geb. 1957, studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik an der Universität Münster. 1990 schloss er seine Promotion an der Universität Münster ab, 2003 die Habilitation an der Universität Magdeburg. Von 1991 bis 1993 erfolgte ein Forschungsaufenthalt in Oxford und am MIT in Cambridge, MA. Seit 2011 ist er Professur für Medienwissenschaft (Medieninnovation/Medienwandel) am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Bildtheorie, Kommunikationstheorie, Medientheorie, Zeichentheorie, Ästhetik, Kulturtheorie, Geschichte und Theorie der Psychologie und Kognitionswissenschaft. Aktuelle Publikationen: Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2003/²2006/³2013; Bilder - Sehen - Denken. Zum Verhältnis von begrifflich-philosophischen und empirisch-psychologischen Ansätzen in der bildwissenschaftlichen Forschung. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2011 (Hg. mit Rainer Totzke); Origins of Pictures. Anthropological Discourses in Image Science. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2013 (Hg. mit Jörg R. J. Schirra); Bildwissenschaft und Visual Culture. Köln [transcript] 2014 (Hg. mit Marius Rimmele und Bernd Stiegler).
Inhalt
Klaus Sachs-Hombach
Einleitung
I.Traditionen und Grundlagen
Oliver R. Scholz
Verstehen = Zusammenhänge erkennen
Jürgen Trabant
Verkörperungsphilosophie und Semiotik
Dieter Mersch
Posthermeneutik. Programmatische Überlegungen zu einer Kritik des Sinns
II.Medialität und Multimodalität
Erika Fischer-Lichte
Was heißt es, eine Aufführung zu verstehen?
Hartmut Stöckl
Multimodales Verstehen?– Zwischen Zeichensystemwissen und Textsortenkompetenz
Uwe Wirth
Intermedialität als gepfropftes Zeichenverbundsystem
Beate Ochsner
Vom Werden der Medien oder: Übersetzungsprozesse in intermedialen Dispositiven
Kathrin Fahlenbrach
Audiovisuelle Metaphern und Metonymien des Komischen im Film. Aspekte einer kognitiven Mediensemiotik
III.Interkulturelle Verständigung
Philipp Stoellger
Verständigung mit Fremden. Zur Hermeneutik der Differenz ohne Konsens
Dorothee Kimmich
Das Missverständnis der Mimesis. Bemerkungen zur Theoriegeschichte der mimetischen Verständigung
Anil Bhatti
›Ähnlichkeit‹/›Plurikulturalität‹. Vorläufige Überlegungen
Autorinnen und Autoren