Beschreibung
Das Spiel mit dem Computer ist aus der konvergenten Medienkultur der Gegenwart nicht mehr wegzudenken. Computerspiele werden von Menschen beinahe jeden Alters und jeder gesellschaftlichen Stellung gespielt, die Computerspielindustrie erfreut sich schon des längeren an Umsätzen die mit denen der Filmindustrie durchaus vergleichbar sind, und inzwischen möchte der Deutsche Kulturrat die Computerspiele gar als Kunst verstanden wissen. Vor diesem Hintergrund überrascht es einerseits kaum, dass in den letzten Jahren auch das akademische Interesse an Computerspielen stark gestiegen ist und dass das immer noch recht junge Medium heute aus ganz unterschiedlichen methodologischen und epistemologischen Perspektiven in den Blick genommen wird. Andererseits ist es unter der Vielzahl der trans-, multi- und interdisziplinär geprägten Zugänge zum Computerspiel bereits zu ersten Konsolidierungsbewegungen gekommen, sodass sich inzwischen von einer Reihe auch disziplinär kanonisierter Ansätze der Computerspielforschung (Game Studies) sprechen lässt. Der Band bietet eine umfassende Bestandsaufnahme aktueller Ansätze der medienwissenschaftlichen und interdisziplinären Computerspielforschung.
Autorenportrait
Klaus Sachs-Hombach, geb. 1957, studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik an der Universität Münster. 1990 schloss er seine Promotion an der Universität Münster ab, 2003 die Habilitation an der Universität Magdeburg. Von 1991 bis 1993 erfolgte ein Forschungsaufenthalt in Oxford und am MIT in Cambridge, MA. Seit 2011 ist er Professur für Medienwissenschaft (Medieninnovation/Medienwandel) am Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen. Forschungsschwerpunkte: Bildtheorie, Kommunikationstheorie, Medientheorie, Zeichentheorie, Ästhetik, Kulturtheorie, Geschichte und Theorie der Psychologie und Kognitionswissenschaft. Aktuelle Publikationen: Das Bild als kommunikatives Medium. Elemente einer allgemeinen Bildwissenschaft. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2003/²2006/³2013; Bilder - Sehen - Denken. Zum Verhältnis von begrifflich-philosophischen und empirisch-psychologischen Ansätzen in der bildwissenschaftlichen Forschung. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2011 (Hg. mit Rainer Totzke); Origins of Pictures. Anthropological Discourses in Image Science. Köln [Herbert von Halem Verlag] 2013 (Hg. mit Jörg R. J. Schirra); Bildwissenschaft und Visual Culture. Köln [transcript] 2014 (Hg. mit Marius Rimmele und Bernd Stiegler).
Inhalt
Klaus Sachs-Hombach / Jan-Noël Thon
Einleitung. Game Studies und Medienwissenschaft
I. Spiel
Benjamin Beil
Game Studies und Genretheorie
Gundolf S. Freyermuth
Game Studies und Game Design
Jan-Noël Thon
Game Studies und Narratologie
Kathrin Fahlenbrach / Felix Schröter
Game Studies und Rezeptionsästhetik
II. Nutzung
Leonard Reinecke / Sina A. Klein
Game Studies und Medienpsychologie
Jeffrey Wimmer / Jan-Hinrik Schmidt
Game Studies und Mediensoziologie
Johannes Fromme
Game Studies und Medienpädagogik
Claudia Wilhelm
Game Studies und Geschlechterforschung
III. Kontexte
Natascha Adamowsky
Game Studies und Kulturwissenschaft
Rolf F. Nohr
Game Studies und Kritische Diskursanalyse
Angela Schwarz
Game Studies und Geschichtswissenschaft
Jörg Müller-Lietzkow
Game Studies und Medienökonomie
Register
Autorinnen und Autoren