Beschreibung
Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck dokumentiert das Symposium und die Ausstellung zum Schleswig-Holstein Musik Festival 2017. Im Mittelpunkt steht das deutsch-französische Verhältnis aus musikalischer Perspektive. Das Symposium "Musik im Spannungsfeld des deutsch-französischen Verhältnisses 1871-1918" nimmt den interkulturellen Austausch in den Blick, der trotz fundamentaler politischer Konfrontationen zwischen den "Erbfeinden" existierte. Ausgangspunkt ist Johannes Brahms, dessen Rezeption in Frankreich bislang kaum thematisiert wurde. Ergänzt wird dieser musikalische Blick durch einen kunsthistorischen Vergleich von französischem und deutschem Impressionismus. Der Katalogteil dokumentiert in 50 hochwertigen Farbabbildungen die Ausstellungsexponate. Dazu gehören etwa das Berlioz-Autograf "La mort d'Ophélie" oder Bizets "Carmen"-Partitur aus Brahms' Besitz. Weitere Aspekte sind das "Triumphlied" op. 55 von Brahms sowie dessen Bewunderung für den Wahlfranzosen Chopin. Umgekehrt belegen Konzertprogramme und französische Brahms-Ausgaben die Rezeption des Komponisten in Frankreich, der auch von Kollegen wie César Franck oder Charles-Marie Widor geschätzt wurde.
Autorenportrait
Wolfgang Sandberger ist Professor für Musikwissenschaft, Leiter des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck und Präsident der Göttinger Händel-Gesellschaft. Forschungsschwerpunkte: Musikgeschichte des 17.-21. Jahrhunderts, Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV).