Beschreibung
Erfahrungen im praktischen Tun und Erfahrungen mit der Lehre dieses Tuns wurden seit der Antike über Generationen gesammelt und systematisiert, um ihrerseits als Kunstlehre die Lehre dieses Tuns anzuleiten. Überliefert sind diese Erfahrungen insbesondere in den Fachbüchern etwa zu Rhetorik, Poetik, Malerei, Bildhauerei und Architektur. In ihrer Didaktisierung und Verschriftlichung haben sich diese gestaltenden Künste in einem bis heute nachwirkenden Prozeß als eigene Felder des Wissens systematisiert und konstituiert. In dieser Tradition von und Ars als der Lehre eines erfahrungsbasierten, zielgerichteten, seiner Mittel bewußten und regelgeleiteten Tuns, wurde um 1600 dann wiederum die Allgemeine Didaktik als eine Kunst des Unterrichtens, Bildens und Erziehens begründet. Kunst und Didaktik stehen so in ihrem jeweiligen Anfang wie in ihrer Begründung historisch und systematisch in einem engen Wechselverhältnis. Als Ergebnis des Symposiums und Kolloquiums zum Thema Kunstlehre / Lehrkunst eröffnet der Band einen grundlegenden Zugang zu diesem kaum erschlossenen Feld, führt die wenigen dazu bestehenden Ansätze zusammen und untersucht im interdisziplinären Diskurs mit Forschungen zur historischen Lehre der gestaltenden Künste die Potentiale einer Aktualisierung der Kunstlehren für das Selbstverständnis und die Lehre der Künste wie für die Kohärenzbildung in der Lehrerbildung.