Beschreibung
Die ganz im Süden der Republik lebende Journalistin und Autorin legt mit ‚Paradies und Höllensturz‘ ein sprachlich und inhaltlich außergewöhnliches Buch vor, das in seiner Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Das Manuskript gliedert sich in zwei Teile. In einem ersten Teil (Offenbarung), beschreibt sie die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe, die sie am Ende in einem der Gedichte so umschreibt: „Für mich war es / abgrundtief, / ehrlich, / herrlich. / Das Schönste, / was mir je geschah. // Mich hat noch nie / jemand so berührt / wie du.“
Ohne in nur einem einzigen Vers der Gefahr des Kitsches zu unterliegen, lässt die Autorin uns teilnehmen an einer besonderen Liebesbeziehung, offensichtlich eine außereheliche Beziehung. Selten hat man eine solche Intensität in der Darstellung von Liebe gelesen –„Seit du / mit mir geschlafen hast, / fehlt mir meine Haut.“ – hat solch wunderbare Bilder des Verlangens zweier Menschen zueinander entdeckt. Wir leiden und lieben beim Lesen mit, entdecken die Verbalisierung unserer eigenen Gefühle zu anderen Menschen. Auch erotische Momente werden in einfühlsamer Bildlichkeit eingebaut, nie verletzend, nie jemand anderen bloßstellend in seiner Individualität, in seiner eigenen Sinnlichkeit.
Doch die Beziehung verläuft tragisch, der Schmerz des Nichtbestehen-Könnens, die Verletzungen am Ende sind beinahe unfassbar. Gefühle, die viele der Leser kennen werden. Susanne Schwarzer findet für viele Menschen Worte, die diesen Schmerz von Trennung und Verlust erfahren haben. „Zitternd lenke ich / mein fragiles Leben / geradeaus, / während rechts und links / die mühsam bemalten / Kulissen kippen.“
Dadurch, dass sie Verlust und Schmerz Worte gibt, gibt sie auch dem Leser die Möglichkeit seinen Schmerz, seinen Verlust zu verbalisieren, ihn zu fassen.
In einem zweiten Teil des Bandes, ‚Nachklang‘, reflektiert die Autorin das Leben nach der Verletzung, dem Ende der Liebe. Nur wer je geliebt hat und diese Liebe verloren hat, wird nachvollziehen können, welche Gefühle sich hier Bahn brechen. Der Versuch, seine Seele zu retten, sein Fühlen, sein Lieben, wohl noch nie hat man es in intensivere Bildlichkeiten versetzt.
„Wenn der Augenblick sich
vor der Liebe verneigt,
verliert die Zeit
ihre Notwendigkeit
und die Haut
öffnet zwei Seelen
ihre Pforten
ins Paradies .
Eine ganz besondere
Ewigkeit.“
Es ist ein Literaturband über die tragische Entwicklung der Liebe, über all ihre Facetten, ihre Besonderheiten, ihre unglaubliche Schönheit und ihre Möglichkeit tief schmerzender Verletzung. Ein Buch, das man immer und immer wieder lesen kann, Bilder, die einem niemals mehr aus dem Kopf gehen werden.
Autorenportrait
Susanne Schwarzer ist Doktor der Biologie und Journalistin und lehrt an Schule und Hochschule. Ihre Lyrik spieglt die tiefe Berührung und Sinnlichkeit wider, mit der sie die Intensität des Moments erlebt.
Sie wohnt mit ihren beiden Kindern bei Rosenheim.