Beschreibung
Manche Wirbellose und Algen gelangen unbemerkt in das Riffaquarium und vermehren sich hier stark, so dass die Artenbalance gestört wird. Sie breiten sich aus, drängen Korallen zurück und schädigen sie. Solche Arten, die sich zu einer Plage entwickeln können, nennt Autor Daniel Knop daher in Anlehnung etwa an die Computer-Terminologie Trojaner. Der Aquarianer muss nun eingreifen und steuern, damit die Balance zwischen den gepflegten Wirbellosenarten erhalten bleibt. In diesem Buch beschreibt Daniel Knop das komplexe Geflecht von Beziehungen zwischen den Arten im Aquarium, mit seinen sensiblen Gleichgewichten und gegenseitigen Abhängigkeiten. Er erläutert, wodurch die Artenbalance aus den Fugen gerät und was der Aquarianer tun kann, um Trojaner zu kontrollieren und die Balance wieder herzustellen, damit die Korallen ungestört zu wachsen vermögen. Dazu werden nicht nur physikalische und chemische Bekämpfungsmethoden vorgestellt, sondern auch hilfreiche Tierarten zur biologischen Kontrolle. Als Trojaner hier besprochene Organismen: Glasrosen (Aiptasien) Turbellarien (Plattwürmer, Planarien) Borstenwürmer Nacktschnecken Hydroidpolypen Krustenanemonen Schwämme Zwerganemonen (ManjanoAnemonen) Gänsefußseesterne (Asterina) Protozoen (RTN) Fadenalgen Schmieralgen Kieselalgen und weitere
Autorenportrait
Daniel Knop, Jahrgang 1957, ist Autor zahlreicher Sachbücher und Fachartikel im In- und Ausland sowie Chefredakteur des Meerwasseraquaristik-Fachmagazins KORALLE. Seit über 30 Jahren befasst er sich intensiv mit der Riffaquaristik und verwandten Themenbereichen.
Inhalt
Vorwort
1. Teil – Ein komplexes Geflecht von Beziehungen
Das instabile Gleichgewicht
Plötzliche Veränderungen
Gegenseitige Abhängigkeiten
Über Räuber und Beute
Parasiten gibt es nicht
Variable Vermehrungsstrategie
Was ist eine Plage?
Eine Plage beginnt in unserem Kopf
Fluch und Segen liegen dicht beieinander
Wenn Räuber fehlen ...
Wie die Plage bekämpfen?
Über Pflasterkleben und Ursachenbeseitigung
Biologische Bekämpfung
In der Not frisst der Teufel Fliegen
Plattwürmer – die Sache mit dem Sauerstoff
Die Schwachstelle finden
Chemischer Abwehrkampf der Korallen
Das Prinzip der Monokultur
Die Sache mit den ökologischen Nischen
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben
Organismen verändern ihre Umwelt
Über Stärken und Schwachstellen
2. Teil – Die „Trojaner“
Protozoen
Gewebszerfall bei Steinkorallen – Helicostoma-Infektion (RTN)
Foraminifera (Kammerlinge)
Fotosynthetische Kammerlinge
Plattwürmer („Turbellarien“, „Strudelwürmer“, „Planarien“)
Corallophobe fotosynthetische Plattwürmer
Unbekannter fotosynthetischer Plattwurm
Corallophobe nicht fotosynthetische Plattwürmer
Corallophile kommensale Plattwürmer
Corallophile parasitäre Turbellarien
Turbellarien anderer Ordnungen
Cnidaria – Zoantharia (= Hexacorallia, Sechsstrahlige Blumentiere)
Glasrosen (Aiptasia spp.)
Manjano-Anemone (Zwerganemone, „Anemonia“ cf. manjano)
Stern-Meerblume (Thalassianthus aster)
Krustenanemonen (Protopalythoa, Zoanthus)
Scheibenanemonen (Discosoma, Rhodactis)
Cnidaria – Octocorallia (Achtstrahlige Blumentiere)
Acrossota amboinensis
Phenganax-Röhrenkorallen (Familie Clavulariidae)
Xenia-Arten (Familie Xeniidae)
Anthelia- und Sansibia-Arten (Familie Xeniidae)
Sarcothelia edmondsoni (Familie Xeniidae)
Briareum, Erythropodium
Hydroidea (Hydratiere)
Myrionema amboinensis
Weitere Hydroiden
Ctenophora (Rippenquallen)
Sessile Rippenquallen der Ordnung Platyctenida
Porifera (Schwämme)
Ohrenschwamm (Collospongia auris) und weitere fotosynthetische Schwämme
Bohrschwämme (Cliona)
Annelida (Ringelwürmer)
Borstenwürmer und andere Anneliden
Echinodermata (Stachelhäuter)
Gänsefuß-Seesterne (Asterina u. a.)
Schlangensterne (Amphipholis squamata u. a.)
Mollusca (Weichtiere)
Gastropoda (Schnecken): Nacktkiemer (Nudibranchia)
Gastropoda: Gehäuseschnecken
Crustacea (Krebstiere)
Wollkrabben, Fangschreckenkrebse und andere Räuber
Rankenfüßer (Cirripedia)
Tunicata (Manteltiere)
Seescheiden
Algen
Kriechsprossalgen (Caulerpa)
Fadenalgen (Derbesia, Bryopsis)
Kugelalgen (Valonia)
Bürstenalgen (Cladophoropsis)
Bohralgen an Steinkorallen und Riesenmuscheln
Kieselalgen (Diatomeen)
Goldalgen (Dinoflagellaten)
„Rote Schmieralgen“ (Cyanophyceen, Cyanobakterien)
Nicht Problem, sondern Lösung: Drahtalgen (Chaetomorpha)
3. Teil – Wachstumskontrolle im Korallenriffaquarium
Physikalische Kontrolle
Im Aquarium
Außerhalb des Aquariums
Chemische Kontrolle
Alkalische Verätzung
Herstellung der Kalkmilch
Applikationsmöglichkeiten
• Injektion in die Wirbellosen
• Abdecken der Wirbellosen
• Dicke Kalkpaste
Antibiotische Behandlung von Steinkorallen (RTN)
Chloramphenicol-Behandlung
Biologische Kontrolle
Tierisch gute Helfer
Stichwortverzeichnis
Literatur