So selbstverständlich gehören sie zu unserem Alltag: was wäre ein ausgiebiges Sonntagsfrühstück ohne ein frisches Frühstücksei? Dass der Eierbecher dabei auf eine lange kulturelle Geschichte zurückblickt, ist einem jedoch kaum im Bewusstsein. Vor allem alte Stücke von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu den frühen 1930er Jahren zeigen uns die ganze Welt des Porzellans im Kleinformat. In ihren Formen und mehr noch in den Dekoren spiegeln sich die Kunststile der jeweiligen Zeit wider: vom Rokoko und Klassizismus bis zum Jugendstil und Art Deco.Eierbecher gibt es von königlichen Manufakturen mit klingenden Namen wie Meißen und Sèvres, Berlin und Kopenhagen, doch ebenso von kleinen Werkstätten in Böhmen und Thüringen, Limoges und Paris. Es gibt sie auch in beachtlicher Vielfalt von berühmten englischen Porzellanfabriken wie auch von zahllosen Workshops, und auch aus Fernost sind etliche Stücke bekannt, die nur für den Export nach Europa bestimmt waren.All dies bilden die 700 im vorliegenden Band vorgestellten Eierbecher ab, von 250 Jahre alten Museumsstücken und anderen Raritäten bis zu einfach schönen Exemplaren unbekannter Herkunft. Es sind die interessantesten aus der über 1000 Stücke umfassenden Sammlung von Marianne Haack, jeder einzelne in Augenschein genommen, von Hand geprüft und sachkundig beschrieben. Gegliedert nach Genres, Stilrichtungen und Herkunft erhält der Leser einen eindrucksvollen Überblick über dieses so selbstverständliche Kulturgut, umrahmt von Hintergrundinformationen und abgerundet durch einen Katalogteil mit aktuellen Bewertungen. Zweisprachig in Deutsch und Englisch.

Jahrgang 1945, aus Berlin, war bis zu seinem Ruhestand bei der Friedrich-Ebert-Stiftung als Referent und Geschäftsführer mehrerer Büros tätig. Sein Beruf führte ihn unter anderem auch nach Israel und Indien sowie Kathmandu (Nepal). Er veröffentlichte vor diesem Hintergrund einige sozialwissenschaftliche Schriften und Texte. Nebenbei widmete er sich seinem langjährigen Hobby, dem Eierbecher sammeln.