Beschreibung
Der kulturelle Code "Baltische Sirenen" verweist einerseits auf das antike Sirenenmotiv, andererseits auf den topographischen Raum des Mare Balticum. Die deutschen Autorinnen Elisa von der Recke, Elisabeth von Stägemann, Sophie Becker und Anna Helena von Krook lebten und wirkten um 1800 im östlichen Ostseeraum. Aus ihrer Feder stammen verschiedene autobiographische Schriften, die die weibliche Lebenswelt des deutsch-baltischen Adels und ihre aufkeimende Identität als selbstbewusste Frau, Reisende oder Autorin widerspiegeln. Unglückliche Ehegeschichten und zahlreiche Reisen nach Böhmen, Polen, Deutschland, Italien und in die Schweiz bilden den Inhalt dieser wenig bekannten Texte, die Anna Gajdis mit den Mitteln der Gender-, Raum- und Memoria-Forschung untersucht. Sie legen Zeugnis ab vom Gang der innern Geschichte der Autorinnen und entreißen sie dem Vergessen.
Autorenportrait
Anna Gajdis studierte Germanistik an der Universität Wroclaw und promovierte über die Literaturgeschichte Ostpreußens (1866-1945). Seit 2002 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Wroclaw. Am Lehrstuhl für deutsche, österreichische und schweizerische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts ist sie in verschiedenen literarischen und editorischen Projekten tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte bilden die Literaturgeschichte Ostpreußens, die Frauenliteratur des 19. Jahrhunderts, die Reiseliteratur und die Rezeption der deutschsprachigen Autoren in Polen.
Sonstiges
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