Beschreibung
Karge südliche Landschaften, traumverloren in die Ferne blickende Rückenfiguren, vereinzelt stehende Häuser, mit wenigen dicken Strichen wiedergegebene Bäume, Schiffe, Stillleben, Innenräume, rasch notierte Aktzeichnungen und nicht zuletzt das Motiv der Himmelleiter: Der Maler und Grafiker Karl Bohrmann beschränkte sich zeitlebens auf wenige Motive und erschuf eine Welt, in der das Gesehene und Erlebte von der Wirklichkeit der Zeichnung wie der Collage geradezu aufgesogen wird. Bohrmann bestand auf kritischer Distanz gegenüber dem Bildnerischen und fand auf dieser Basis zu einer ebenso einfachen wie elementar durchdringenden, auf eigene Gesetze hin ausgelegten Bildauffassung. Seine oft rasch ausgeführten Notate suchen die emotional begründete Nähe zum Betrachter, indem sie die bildnerischen Mittel auf gänzlich unverstellte und beinahe provokativ-nachlässige Weise nutzen. Jenseits zeichenhaft-strenger Gebundenheit entstand eine Bildwelt, in der Raum und Zeit zum unverhohlen vorgetragenen Richtmaß meditativer Erfahrungen wurden.